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Omid Nouripour in Frankfurt

Von Erinnerungen und wehrlosen Kindern

Hoher Besuch in der Frankfurter Paulskirche: Der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour kam zur Ausstellungspräsentation von "Ich krieg dich - children affected by war" extra aus Berlin angereist.
„Sie schüttelte mich und sagte ‚Du lebst nicht mehr im Krieg‘. Da wachte ich endlich auf.“ Das sagte der Bundestagsabgeordnete der Grünen Omid Nouripour (Foto rechts) bei der Eröffnung der Ausstellung „Ich krieg dich – children affected by war“ von der Hilfsorganisation World Vision in der Paulskirche. Nouripour wuchs im Krieg im Iran auf. Ein prägendes Erlebnis. Mit 13 Jahren kam er mit seinen Eltern nach Frankfurt. Vor zwei Jahren kamen seine Erinnerungen wieder. „Als mein Kind auf die Welt kam, stritt ich mich heftig mit meiner Frau. Sie wollte die Wiege unters Fenster stellen. Völlig absurd für mich, hatte ich im Krieg doch gelernt, dass man sich von Fensterscheiben fernhalten soll“, erzählt Nouripour. Er hat dasselbe erlebt, wie die Kinder, die in der Ausstellung gezeigt werden. Deshalb setzt er sich für die Präsentation der Bilder in Frankfurt ein, „denn Kinder sind die wehrlosten Geschöpfe der Welt“. Und Christoph Waffenschmidt (Foto links), Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland, ergänzt: „Kinder werden im Krieg in erster Linie verfolgt. Sie leiden besonders, verlieren ihre Eltern, werden als Soldaten missbraucht, entführt und gefoltert. Sie sind es , die die Verantwortung für die Familie übernehmen müssen, doch in der Politik haben sie nichts zu melden. Hätten sie jedoch die Möglichkeit dazu, würde so manch eine Lösung anders aussehen.“

Die Ausstellung soll ein Bewusstsein für die Situation von Krieg betroffener Kinder schaffen. Anhand konkreter Schicksale und Themen-Tafeln soll den Betrachter im die Lage von diesen Kindern hineinversetzen. Zunächst werden die Besucher an ihre eigene Jugend durch Bilder aus Deutschland erinnert. Dann geht’s nach Afghanistan, Uganda, in den Libanon und Kongo. Man erfährt etwas über die Konflikte dort, aber der Fokus liegt auf den Erfahrungen der Kinder. „Wir wollen aber nicht schockieren, sondern zum Handeln anregen“, so Waffenschmidt. Am meisten bewegt habe ihn ein Zitat der 11-jährigen Rabia aus Afghanistan, die sagt: „Ich liebe die Schule und will unbedingt weitermachen und studieren. Das sind meine Ziele.“ Und so will sie Ärztin in ihrem Dorf werden, denn die sind dort Mangelware.

>> „Ich krieg dich – children affected by war“, bis 21. August, täglich von 10 bis 17 Uhr im Tiefgeschoss der Paulskirche.
 
Fotogalerie:
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12. August 2011, 09.25 Uhr
Julia Lorenz
 
 
 
 
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