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Neues Stück in Bäppis Theatrallalla
Wenn die dicke Freundin ihr Fett wegkriegt
Die letzten Tage des Volkstheaters sind gezählt, da schickt sich Bäppi La Belles Theatrallalla an, die Tradition des Mundarttheaters zu übernehmen. Derzeit babbelt Bäppi sein Publikum bei „Meine dicke Freundin“ bis zum Lachkrampf.
Das neue Volkstheater liegt im Nordend, etwas versteckt über dem Pit Stop an der Friedberger Landstraße. Wo einst in der Tanzschule Bäppler-Wolf geschwoft wurde, ist nun ein Saal entstanden, in dem das Publikum an kleinen Tischen, gemütlich mit Kerzenschein und Getränk, nicht nur den Travestieshows von Bäppi zuschaut oder dem monatlichen Couchgebabbel frönt, sondern sich auch immer mehr von Theateraufführungen unterhalten lässt. Denn Thomas Bäppler-Wolf, der im Volkstheater am Hirschgraben mit La Cage aux Folles für ausverkaufte Hallen sorgte und das ab 6. April wieder tun will, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Frankfurter Mundart zu pflegen und Volkstheaterfans eine neue Anlaufstelle zu geben, wenn Liesel Christs einstige Wirkungsstätte nicht mehr ist.
Und so langsam läuft sich das neue Volkstheater im Nordend warm. Zumindest der bei „Meine dicke Freundin“ mitwirkende Theaterintendant babbelt so wie sonst auch, wie ihm der Frankfurter Schnabel gewachsen ist. Und Bäppi zeigt sich im Stück als Herbie von einer ganz neuen Seite: mit Pferdeschwanz. So viel Haarpracht braucht er nun mal als schwuler Musicalhits trällernder Steuerprüfer, der im Nordend zusammen mit der gutgepolsterten Buchhändlerin Vicky in einer WG wohnt, zu der auch der schweizerisch brabbelnde Hobbykoch Hannes Sprüngli gehört, ein verhinderter Romanautor mit unklarer sexueller Orientierung. Bei so wenig Männerauswahl ist es Vicky kaum zu verdenken, dass sie ihr Heil im Essen sucht und folglich stets mit ihren Pfunden kämpft und hadert. Was zu viel Hohn und Spott des ebenfalls stattlichen Herbies führt. Die Arme muss sich einiges anhören und dem Publikum soll’s recht sein! So will Herbie die leidgeprüfte Vicky etwa mit dem Metzger verkuppeln: „Der ist es gewohnt mit großen Fleischstücken umzugehen.“ Das sitzt.
Eines Tages lernt Vicky im Buchladen den netten Kunden Tom (Thomas Koob) kennen, der auf die beleibte Damen steht und in den sich Vicky nach dem ersten Date verliebt. Doch Thomas muss vier Monate geschäftlich in den Iran reisen. Blöd für die frische Liebe, aber optimal, um dem Liebsten anschließend rank und schlank in die Arme zu schließen. Es folgt ein für Vicky anstrengendes und für das Publikum unterhaltsames Drillprogramm, das beachtliche Erfolge zeigt.
Es ist erstaunlich wie viel Bühnenbild auf kleinstem Raum untergebracht werden kann – man kennt im Theatrallalla sonst nur die große Couch und das Keyboard von Gabriel Groh. Aber schnell fühlt man sich im Wohnzimmer der turbulenten WG zu Hause. Die vier Darsteller bewegen sich zudem durch die Zuschauerreihen, was dem Stück von Charles Laurence noch mehr Dynamik und Nähe verleiht. Der Diätwahn wird humorvoll thematisiert und jedes Mitglied des Ensembles hat seine großen Momente. So überzeugt Iris Reinhardt Hassenzahl mit Perücke und Bart als Spargeltarzan Sprüngli, der allein schon mit dem typischen schweizerischen Singsang Lachsalven hervorruft. Bäppi begeistert durch seine spitze Zunge und der Mimik, vor allem wenn er Sätze mit Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen sagt wie: „Sie habbe ja Pranke, dademit könnte man einem Lasagnepferd das Genick brechen.“ Und Verena Wüstkamp spielt gekonnt und mit sehr viel Charme die Freundin, mit der man allzu gern in eine WG einziehen würde. Die Zutaten für einen gelungenen, zweistündigen Abend sind also alle vorhanden. Aber Achtung: Das Stück kommt anfangs nur langsam in Fahrt, dafür jagen sich anschließend rasant die Pointen. Und so sollte es letztlich bei einer guten Komödie auch sein.
Bis zum 28.März: 5.-7.3/ 14./ 19.-21.3./ 26.-28.3., jeweils um 20 Uhr in der Friedberger Landstraße 296. Infos: Tel. 069/ 593701.
Und so langsam läuft sich das neue Volkstheater im Nordend warm. Zumindest der bei „Meine dicke Freundin“ mitwirkende Theaterintendant babbelt so wie sonst auch, wie ihm der Frankfurter Schnabel gewachsen ist. Und Bäppi zeigt sich im Stück als Herbie von einer ganz neuen Seite: mit Pferdeschwanz. So viel Haarpracht braucht er nun mal als schwuler Musicalhits trällernder Steuerprüfer, der im Nordend zusammen mit der gutgepolsterten Buchhändlerin Vicky in einer WG wohnt, zu der auch der schweizerisch brabbelnde Hobbykoch Hannes Sprüngli gehört, ein verhinderter Romanautor mit unklarer sexueller Orientierung. Bei so wenig Männerauswahl ist es Vicky kaum zu verdenken, dass sie ihr Heil im Essen sucht und folglich stets mit ihren Pfunden kämpft und hadert. Was zu viel Hohn und Spott des ebenfalls stattlichen Herbies führt. Die Arme muss sich einiges anhören und dem Publikum soll’s recht sein! So will Herbie die leidgeprüfte Vicky etwa mit dem Metzger verkuppeln: „Der ist es gewohnt mit großen Fleischstücken umzugehen.“ Das sitzt.
Eines Tages lernt Vicky im Buchladen den netten Kunden Tom (Thomas Koob) kennen, der auf die beleibte Damen steht und in den sich Vicky nach dem ersten Date verliebt. Doch Thomas muss vier Monate geschäftlich in den Iran reisen. Blöd für die frische Liebe, aber optimal, um dem Liebsten anschließend rank und schlank in die Arme zu schließen. Es folgt ein für Vicky anstrengendes und für das Publikum unterhaltsames Drillprogramm, das beachtliche Erfolge zeigt.
Es ist erstaunlich wie viel Bühnenbild auf kleinstem Raum untergebracht werden kann – man kennt im Theatrallalla sonst nur die große Couch und das Keyboard von Gabriel Groh. Aber schnell fühlt man sich im Wohnzimmer der turbulenten WG zu Hause. Die vier Darsteller bewegen sich zudem durch die Zuschauerreihen, was dem Stück von Charles Laurence noch mehr Dynamik und Nähe verleiht. Der Diätwahn wird humorvoll thematisiert und jedes Mitglied des Ensembles hat seine großen Momente. So überzeugt Iris Reinhardt Hassenzahl mit Perücke und Bart als Spargeltarzan Sprüngli, der allein schon mit dem typischen schweizerischen Singsang Lachsalven hervorruft. Bäppi begeistert durch seine spitze Zunge und der Mimik, vor allem wenn er Sätze mit Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen sagt wie: „Sie habbe ja Pranke, dademit könnte man einem Lasagnepferd das Genick brechen.“ Und Verena Wüstkamp spielt gekonnt und mit sehr viel Charme die Freundin, mit der man allzu gern in eine WG einziehen würde. Die Zutaten für einen gelungenen, zweistündigen Abend sind also alle vorhanden. Aber Achtung: Das Stück kommt anfangs nur langsam in Fahrt, dafür jagen sich anschließend rasant die Pointen. Und so sollte es letztlich bei einer guten Komödie auch sein.
Bis zum 28.März: 5.-7.3/ 14./ 19.-21.3./ 26.-28.3., jeweils um 20 Uhr in der Friedberger Landstraße 296. Infos: Tel. 069/ 593701.
28. Februar 2013, 16.34 Uhr
Nicole Brevoord
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