Die 15-Jährige Fine absolvierte ein dreiwöchiges Praktikum in der Journal-Redaktion. Hier ihr Resümee.
Der spaßigste Teil des Praktikums ist, wie sollte es auch anders sein, die Mittagspause. Da wird gerne mal bei Gericht Nr. 51 vom Asiaten über das perfekte Kostüm für die wochenendliche Mottoparty philosophiert, bei Pasta über Lehrer gelästert und beim Metzger der ein oder andere Sparwitz gerissen. Doch auch sonst kann man sein Praktikum beim Journal genießen. Kaffee kochen und kopieren? Fehlanzeige. Gleich am ersten Tag wird man eingespannt, kriegt die Stifte in die Hand, aber das Bild muss man selber malen. Ein paar Infos, eine Pressemitteilung – „schreib doch mal ’was fürs Portal.“ Und dann kribbeln die Finger.
Ein bisschen Angst, sich durch das ersten Telefonat zu stottern, hat man schon. Aber es nutzt nichts und so wählt man schließlich doch, fasst sich ein Herz und hebt ab. Dann geht’s ans Schreiben. Nachrichtenerfahrung sammelt man bei einer halbjährlich erscheinenden Schülerzeitung nicht gerade und so ist auch das Neuland. Aber mit Hilfe der Redakteure kriegt man schlussendlich einen akzeptablen Text hin. Und wenn dieser dann im Journalportal erscheint, mischt sich die Erleichterung, es hinter sich gebracht zu haben, mit einem kleinen bisschen Stolz und Selbstgefälligkeit.
Per Du mit allen Mitarbeitern fühlt man sich spätestens am dritten Tag wie zu Hause und auch das Schreiben von Nachrichten wird zur Routine. Ein besonderes Highlight erlebt man jeden Mittwochmittag bei der Redaktionskonferenz. Heftkritik und Besprechung der neuen Ausgabe geben einem völlig neue Einblicke in das Magazin. So langsam erschließen sich einige Strukturen und man merkt, dass wirklich jeder – ob Praktikant, Fotograf oder Redakteur – seinen Senf dazu geben kann. Alle dürfen mitreden, aber das letzte Wort hat dann doch immer der Chef.
Dass er auch mal tonangebend „auf den Tisch hauen kann“, würde man nie erwarten, wenn man ihn beim Mittagessen mit Praktikanten scherzen hört. Genau da – in der Mittagspause – fällt scheinbar alle Förmlichkeit weg. Obwohl Förmlichkeit auch während der Arbeitszeit nicht gerade großgeschrieben wird. Das darf man nicht missverstehen, denn trotz der unkonventionellen Lockerheit arbeitet man beharrlich und denkt dabei stets an die Leserinnen und Leser.
Nach diesen aufregenden drei Wochen wage ich zu behaupten, dass nicht nur die FNP den Titel „Spaßredaktion“ verdient – wenn auch aus anderen Gründen.