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Köhler, Hasspost und die politische Kultur
Es sind manchmal Kleinigkeiten, die die Verrückten auf den Plan rufen. Zum Beispiel, wenn der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour (Grüne) es irgendwie unwürdig findet, dass ein paar Musiker und Saaldiener das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl vorwegnehmen, indem sie schon vor der offiziellen Bekanntgabe in den Saal liefen. Er hat ja irgendwie auch vollkommen recht damit. Die Welt griff das in einem Artikel zur Bundespräsidentenwahl auf - und nur kurze Zeit später fand Nouripour etliche Hassmails in seinem Postkasten wieder. Er solle dahin zurückgehen, wo er herkomme, waren noch die freundlichsten. "Ich werde wohl doch nichts unternehmen", so der Politiker nachdem er sich mit einem Rechtsanwalt abgesprochen hatte. Keine unnötige Aufmerksamkeit den Durchgeknallten. Und sonst? "Es war schön im Snne von politischer Kultur. Denn mal abgesehen von der NPD hat wohl keine Fraktion geschlossen abgestimmt - und das ist doch etwas Gutes."
Und politische Kultur würde man den Hasspostschreibern dieses Landes auch mal wünschen.
26. Mai 2009, 14.50 Uhr
Nils Bremer
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