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Jazz im Palmengarten
Herzenswünsche
44 Jahre kuratierte Werner Wunderlich den „Jazz im Palmengarten“, förderte den deutsch-polnischen Jazzaustausch. In der aktuellen Reihe wird dem Journalisten und Impresario am 20. Juli gedacht.
Pünktlich um 19:30 Uhr zu Beginn des Eröffnungskonzertes der diesjährigen „Jazz im Palmengarten“-Reihe kam die Sonne plötzlich noch mal heraus. Am Nachmittag hatte es sich eingeregnet und die Festredner wie Palmengarten-Kulturchefin Karin Wittstock, Palmengarten-Direktor Matthias Jenny und Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann hatten Glück, dass sie geschützt vom Musikpavillon nicht nass wurden. Ein paar Besucher hatte das Wetter wohl abgeschreckt. Denn sogar ein paar der Stühlen waren frei geblieben was der Stimmung aber nicht abträglich wie Augen- und Ohrenzeugen berichteten. Ob es diesen Donnerstag beim Auftritt von Oliver Leicht [ACHT] trocken bleibt? Wohl nicht ganz. Da hilft nur ein Stoßgebet. Man darf nicht müde werden, immer wieder zu erwähnen: „JiP“gibt es seit 1959. „Am 20. Juli wird dem Initiator der Reihe, Werner Wunderlich, mit einem Memorial Concert gedacht.“, erinnert OB Peter Feldmann an den langjährigen Programmgestalter. Dass zu diesem Termin das Adam Pierończyk Quartet anreist, verweist auf den kulturellen Austausch zwischen deutschen und polnischen Jazzmusikern, den Wunderlich vor 60 Jahren auf den Weg gebracht hat. „Auch bei der der 58. Ausgabe der weltweit ältesten Jazz-Open-Air-Konzertreihe stehen internationale Stars im Mittelpunkt des Programms, diesmal aus Italien, der Schweiz und Polen“, wirbt Holger Heuermann von der Jazz Initiative Frankfurt, die das Erbe von Wunderlich 2003 übernommen hat, für die sieben Konzerte. „Wir – das sind die fünfköpfige Programmgruppe und der Vorstand – versuchen ja jedes Jahr aufs Neue, bei ,Jazz im Palmengarten’ dem Publikum und uns musikalische Herzenswünsche zu erfüllen. Das ist uns diesmal mit Christoph Stiefel (22.6.), Adam Pierończyk (20.7.) und Enrico Rava (3.8.), so hoffen wir, gut gelungen.“ Ebenso unverzichtbar für die „Jazzini“ sind „Musiker mit einem besonderen Bezug zu Frankfurt/Rhein-Main“, diesmal Oliver Leicht, Christian Jaksjø (beide 29.6.), John Schröder (20.7.) und Christof Lauer (31.8.). Dass auch das „elektronische Klangabenteuer im Jazz“ nicht zu kurz kommt, dafür sorgen Enders Room (17.8.). „Da die Bühne im Palmengarten recht groß ist, verlangt sie geradezu nach größeren Bandbesetzungen, was aus Budgetgründen oft schwer zu verwirklichen ist. Mit etwas Glück ist es uns dieses Jahr aber gelungen, mit dem Christoph Stiefel Septett, Oliver Leicht [ACHT.] – ein Nonett – und Thärichens Tentett“, schwärmt Heuermann. „Was mein ganz persönliches Glück komplett macht ist, dass in diesen Bands mit Sarah Buechi und Michael Schiefel endlich wieder einmal zwei Sänger bei ,Jazz im Palmengarten’ auf der Bühne stehen.“
>> Jazz im Palmengarten, Ffm., Musikpavillon, bis 31.8., 19:30 Uhr, Eintritt: 12,–
>> Jazz im Palmengarten, Ffm., Musikpavillon, bis 31.8., 19:30 Uhr, Eintritt: 12,–
28. Juni 2017, 10.07 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
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