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Im Gespräch mit Chima und Namika
„Wir können alles sein“
Am heutigen Donnerstag kommt der Film „Rate your Date“ in die Kinos. Die beiden Frankfurter Musiker Namika und Chima singen den Soundtrack „Wir können alles sein“ zum Film. Uns haben sie erzählt, wovon der Song handelt und wie sie zu Onlinedating stehen.
JOURNAL FRANKFURT: Ihr singt den Song „Wir können alles sein“, den Titelsong zu dem Film „Rate your Date“. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Chima: Den Song gab es schon in groben Zügen, aber ich hatte das Gefühl, dass da was fehlt. Deswegen habe ich Namika gefragt, ob sie dazu kommen will. Wir zwei kennen uns schon lange und sie hat sofort zugesagt. Durch sie hat der Song extrem dazu gewonnen.
Namika: Ich mochte die Songidee sehr, sehr gerne. Ich mag, wie es um das Gefühl der Verliebtheit geht, ohne dass es direkt benannt wird.
Was ist die Message des Songs?
Chima: Ursprünglich hatte ich angedacht, dass es darum geht, dass ich verliebt bin und das auf mein Projekt der Begierde projiziere. Also um das einseitige Verliebtsein, für das es keine Reaktion des Gegenübers braucht. Mit Namika hat sich das verändert: Dann ging es mehr um das Verliebtsein und weniger um das Projizieren. Es wird der Anfang vom Verliebtsein thematisiert, die Phase, in der man noch träumt und noch keine Routine hat. Am Ende haben wir die Geschichte so aufgelöst, dass die beiden sich treffen, jeder mit seinen ganz persönlichen Wünschen und Erwartungen.
Namika: Ja genau, es geht um diese erste Phase des Kennenlernens, in der man noch ein bisschen unsicher ist. „Wir können alles sein“ ist ein sehr dehnbarer Satz, auch in einer Dating-Situation. Für mich geht es um die Situation, wenn beide das Gefühl haben, dass es funkt, dass die Chemie stimmt. Aber der Satz kann auch etwas Politisches haben: Egal aus welcher Klasse, aus welchem Land man kommt – in dem Moment, in dem man sich begegnet, sieht man einfach einen Menschen.
Wird „Wir können alles sein“ der Sommerhit 2019?
Chima: Ja! (lacht) Ich bin da immer vorsichtig, aber der Song hat alles, was es braucht, um ein Hit zu werden: eine unglaubliche Sängerin, er ist schön geschrieben und behandelt ein wichtiges Thema, das viele Menschen beschäftigt.
Namika: Ich finde auch, dass er das Potenzial hat, aber man weiß es natürlich nie. Die Menschen machen einen Song ja erst zum Hit. Aber: Er hat natürlich auch einen tollen Sänger (lacht).
Am Donnerstag kommt „Rate your Date“ in die Kinos. Worum geht es in dem Film?
Namika: Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber zum Filmstart am Donnerstag werde ich ihn mir sofort mit meinen Mädels anschauen. Grob gesagt geht es um die weltbeste Dating-App. Chima kann mehr dazu sagen, der hat den Film schon gesehen.
Chima: Ich will noch nicht zu viel verraten, aber: Die Hauptdarstellerin des Films ist datingsüchtig und hat eine sehr gute Intuition. Sie kann aus nur wenigen Aspekten den Charakter von Menschen ablesen. Als sie ihren Job verliert, erwächst daraus die Idee einer Dating-App, die Menschen in Kategorien einteilt.
Wie ist das bei euch persönlich? Habt ihr Erfahrung mit Dating-Apps? Oder seid ihr da altmodisch?
Namika: Ehrlich gesagt könnte ich das gar nicht, ohne davon ausgehen zu müssen, dass die Person da sitzt, weil ich Namika bin.
Chima: Ich habe Tinder vergangenen August mal ausprobiert, mich aber nie mit jemandem getroffen. Ich glaube, es ist auch schwierig, wenn man eine gewisse Öffentlichkeit mitbringt, so wie das bei uns der Fall ist. Ich kann ja auch kein Foto auf Tinder stellen. Allerdings habe ich viele Künstler gesehen, die das gemacht haben. Da frage ich mich ehrlich gesagt schon, ob die gestört sind? Man zieht damit ja auch Wahnsinnige an. Und ich gehe nicht auf eine App, um mit denselben Problemen wie in der Offline-Welt konfrontiert zu werden. Trotzdem finde ich diese Welt faszinierend, das ist wie ein Paralleluniversum. Menschen performen da ganz anders als im Alltag. Es wird deutlich, wie dringend das Bedürfnis ist, Kontakte zu knüpfen. Bei Tinder kommen alle direkt auf den Punkt. Aber dabei geht es oft gar nicht nur um Sex – gerade Frauen sind häufig auch auf Tinder auf der Suche nach Beziehungen.
Nochmal zurück zur Musik: Chima, du hast mit dem Song eine mehrjährige Release-Pause beendet. Die Single ist gleichzeitig der erste musikalische Vorbote deines neuen Albums, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. Was erwartet uns da?
Chima: Euch erwartet ein tolles Album. Ich habe darauf viel experimentiert und so souverän wie noch nie in meiner Karriere meine Gefühle ausgelebt. Es sind schöne Songs, sie sind nicht mehr so verkopft wie früher. Der musikalische Spaß steht im Vordergrund und ich habe mir mehr Platz für Luft gelassen.
Und wie sieht es bei dir aus, Namika? Was ist bei dir das nächste Projekt?
Namika: Im November und Dezember gehe ich auf Tour, ich arbeite aber auch schon an meiner nächsten Platte und an anderen Projekten, vorallem als Topliner und Songwriter. Es macht mir gerade unheimlich viel Spaß, einfach kreativ zu sein.
Chima: Den Song gab es schon in groben Zügen, aber ich hatte das Gefühl, dass da was fehlt. Deswegen habe ich Namika gefragt, ob sie dazu kommen will. Wir zwei kennen uns schon lange und sie hat sofort zugesagt. Durch sie hat der Song extrem dazu gewonnen.
Namika: Ich mochte die Songidee sehr, sehr gerne. Ich mag, wie es um das Gefühl der Verliebtheit geht, ohne dass es direkt benannt wird.
Was ist die Message des Songs?
Chima: Ursprünglich hatte ich angedacht, dass es darum geht, dass ich verliebt bin und das auf mein Projekt der Begierde projiziere. Also um das einseitige Verliebtsein, für das es keine Reaktion des Gegenübers braucht. Mit Namika hat sich das verändert: Dann ging es mehr um das Verliebtsein und weniger um das Projizieren. Es wird der Anfang vom Verliebtsein thematisiert, die Phase, in der man noch träumt und noch keine Routine hat. Am Ende haben wir die Geschichte so aufgelöst, dass die beiden sich treffen, jeder mit seinen ganz persönlichen Wünschen und Erwartungen.
Namika: Ja genau, es geht um diese erste Phase des Kennenlernens, in der man noch ein bisschen unsicher ist. „Wir können alles sein“ ist ein sehr dehnbarer Satz, auch in einer Dating-Situation. Für mich geht es um die Situation, wenn beide das Gefühl haben, dass es funkt, dass die Chemie stimmt. Aber der Satz kann auch etwas Politisches haben: Egal aus welcher Klasse, aus welchem Land man kommt – in dem Moment, in dem man sich begegnet, sieht man einfach einen Menschen.
Wird „Wir können alles sein“ der Sommerhit 2019?
Chima: Ja! (lacht) Ich bin da immer vorsichtig, aber der Song hat alles, was es braucht, um ein Hit zu werden: eine unglaubliche Sängerin, er ist schön geschrieben und behandelt ein wichtiges Thema, das viele Menschen beschäftigt.
Namika: Ich finde auch, dass er das Potenzial hat, aber man weiß es natürlich nie. Die Menschen machen einen Song ja erst zum Hit. Aber: Er hat natürlich auch einen tollen Sänger (lacht).
Am Donnerstag kommt „Rate your Date“ in die Kinos. Worum geht es in dem Film?
Namika: Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber zum Filmstart am Donnerstag werde ich ihn mir sofort mit meinen Mädels anschauen. Grob gesagt geht es um die weltbeste Dating-App. Chima kann mehr dazu sagen, der hat den Film schon gesehen.
Chima: Ich will noch nicht zu viel verraten, aber: Die Hauptdarstellerin des Films ist datingsüchtig und hat eine sehr gute Intuition. Sie kann aus nur wenigen Aspekten den Charakter von Menschen ablesen. Als sie ihren Job verliert, erwächst daraus die Idee einer Dating-App, die Menschen in Kategorien einteilt.
Wie ist das bei euch persönlich? Habt ihr Erfahrung mit Dating-Apps? Oder seid ihr da altmodisch?
Namika: Ehrlich gesagt könnte ich das gar nicht, ohne davon ausgehen zu müssen, dass die Person da sitzt, weil ich Namika bin.
Chima: Ich habe Tinder vergangenen August mal ausprobiert, mich aber nie mit jemandem getroffen. Ich glaube, es ist auch schwierig, wenn man eine gewisse Öffentlichkeit mitbringt, so wie das bei uns der Fall ist. Ich kann ja auch kein Foto auf Tinder stellen. Allerdings habe ich viele Künstler gesehen, die das gemacht haben. Da frage ich mich ehrlich gesagt schon, ob die gestört sind? Man zieht damit ja auch Wahnsinnige an. Und ich gehe nicht auf eine App, um mit denselben Problemen wie in der Offline-Welt konfrontiert zu werden. Trotzdem finde ich diese Welt faszinierend, das ist wie ein Paralleluniversum. Menschen performen da ganz anders als im Alltag. Es wird deutlich, wie dringend das Bedürfnis ist, Kontakte zu knüpfen. Bei Tinder kommen alle direkt auf den Punkt. Aber dabei geht es oft gar nicht nur um Sex – gerade Frauen sind häufig auch auf Tinder auf der Suche nach Beziehungen.
Nochmal zurück zur Musik: Chima, du hast mit dem Song eine mehrjährige Release-Pause beendet. Die Single ist gleichzeitig der erste musikalische Vorbote deines neuen Albums, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. Was erwartet uns da?
Chima: Euch erwartet ein tolles Album. Ich habe darauf viel experimentiert und so souverän wie noch nie in meiner Karriere meine Gefühle ausgelebt. Es sind schöne Songs, sie sind nicht mehr so verkopft wie früher. Der musikalische Spaß steht im Vordergrund und ich habe mir mehr Platz für Luft gelassen.
Und wie sieht es bei dir aus, Namika? Was ist bei dir das nächste Projekt?
Namika: Im November und Dezember gehe ich auf Tour, ich arbeite aber auch schon an meiner nächsten Platte und an anderen Projekten, vorallem als Topliner und Songwriter. Es macht mir gerade unheimlich viel Spaß, einfach kreativ zu sein.
7. März 2019, 12.51 Uhr
Helen Schindler
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