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Höchster Theatergenuss
Der Geizige regiert Barock am Main
Die Sommerfrische in Höchst beginnt: Michael Quast gibt bei Barock am Main den Geizigen, ab Mitte August wird mit "Der Karneval der Tiere" auch ein Kinderstück gespielt.
2004 gründete der höchst umtriebige Michael Quast gemeinsam mit Wolfgang Deichsel, dem „Hessischen Molière“, das Festival „Barock am Main“. Rasch schrieb es Erfolgsgeschichte – natürlich auf Hessisch. Denn die Mundart und die anspruchsvolle Unterhaltung haben sich Quast und seine Mitstreiter auf die Fahnen geschrieben, eine Mischung, die vor der pittoresken Kulisse des Bolongaro-Palastes bei Wind und Wetter gelingt. Seit acht Jahren wird hier dasselbe gespielt, und es wird nicht langweilig, vielmehr scheint gerade die Geradlinigkeit der Konzeption aufzugehen: Primär stehen Komödien von Molière im Programm, übertragen ins Hessische, mit strenger Form und scharfem Witz inszeniert, mit barocker Lockenpracht, üppigen Rüschenkleidern, blassen Stirnen und rot betupften Wangen.
Der „Menschenfeind“ wetterte schon über diese Bretter, die den Sommer bedeuten, honigsüß schmeichelte und scharwenzelte der „Tartüff“ über sie hinweg, lautstark jammernd schlurfte hier „Der eingebildete Kranke“ unter der Last seiner imaginierten Leiden, und dämlich schaute „Schorsch Dandin. Der beduppte Ehemann“ aus der Wäsche in eine Welt, die er sich so ganz anders vorgestellt hatte. In allen Hauptrollen der Lügner und Betrüger, der Betrogenen und Belogenen, die sich so hemmungslos ihren Illusionen hingeben, damit sie ihnen (zur Schadenfreude des Publikums) umso lustvoller, umso böser wieder genommen werden können: Michael Quast.
In diesem Jahr stehen eine Wiederaufnahme des Kinder- und Jugendstückes „Karneval der Tiere“ und eine Premiere von Molières „Der Geizige“ auf dem Spielplan, in der hessischen Fassung von Rainer Dachselt, der nach dem Tod von Wolfgang Deichsel 2011 die Übertragungen ins Hessische übernahm. Nun wird also der Erbsenzähler und Pfennigfuchser Harpagon im Bolongarogarten sein Unwesen treiben – höchst aktuell sei dieses Egomanenstück, versprechen die Festivalmacher: In Zeiten von Börsenpanik und Schuldenkrise sei „Der Geizige“ das Stück der Stunde. Den Kommissar gibt Hans-Joachim Heist, besser bekannt als Kommentator Gernot Hassknecht bei der "heute show" im ZDF.
Der „Menschenfeind“ wetterte schon über diese Bretter, die den Sommer bedeuten, honigsüß schmeichelte und scharwenzelte der „Tartüff“ über sie hinweg, lautstark jammernd schlurfte hier „Der eingebildete Kranke“ unter der Last seiner imaginierten Leiden, und dämlich schaute „Schorsch Dandin. Der beduppte Ehemann“ aus der Wäsche in eine Welt, die er sich so ganz anders vorgestellt hatte. In allen Hauptrollen der Lügner und Betrüger, der Betrogenen und Belogenen, die sich so hemmungslos ihren Illusionen hingeben, damit sie ihnen (zur Schadenfreude des Publikums) umso lustvoller, umso böser wieder genommen werden können: Michael Quast.
In diesem Jahr stehen eine Wiederaufnahme des Kinder- und Jugendstückes „Karneval der Tiere“ und eine Premiere von Molières „Der Geizige“ auf dem Spielplan, in der hessischen Fassung von Rainer Dachselt, der nach dem Tod von Wolfgang Deichsel 2011 die Übertragungen ins Hessische übernahm. Nun wird also der Erbsenzähler und Pfennigfuchser Harpagon im Bolongarogarten sein Unwesen treiben – höchst aktuell sei dieses Egomanenstück, versprechen die Festivalmacher: In Zeiten von Börsenpanik und Schuldenkrise sei „Der Geizige“ das Stück der Stunde. Den Kommissar gibt Hans-Joachim Heist, besser bekannt als Kommentator Gernot Hassknecht bei der "heute show" im ZDF.
8. August 2012, 11.16 Uhr
Esther Boldt
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