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Hinter den Kulissen des Theatrallalla

Bäppi gestaltet einen "Narrenkäfig"

Die Bühne vergrößert, die Publikumsränge erhöht, ein neues Ton- und Lichtsystem eingebaut – Thomas Bäppler-Wolf alias Bäppi hat für die Aufführung von La Cage aux Folles eigens sein Theatrallalla umgebaut.
Einerseits vertraut, andererseits dann doch ganz anders kommt das Theatrallalla, die Wirkungsstätte von Travestiekünstler Bäppi La Belle, neuerdings daher. Die Vorbereitungen zur hessischen Version des Musicalklassikers „La Cage aux Folles“ laufen auf Hochtouren. Das zehnköpfige Ensemble probt seit Wochen unter Hochdruck und versucht, an den Erfolg, den das Stück dem einstigen Volkstheater bescherte, anzuknüpfen. „Wir verstehen uns alle gut, es wurde auch noch nicht gebrüllt. Wir haben Spaß und das merkt man auch auf der Bühne“, sagt Theaterchef Thomas Bäppler-Wolf. Er hat die Bühne umbauen und vergrößern lassen, ein herausschiebbarer Laufsteg soll diese noch ergänzen und derzeit werden noch die Tischreihen rot gestrichen. Denn die hinteren Sitzreihen des 98 Personen fassenden Theaters wurden für eine bessere Sicht erhöht, die feststehende schmale Tische erinnern ein wenig an die Ablage fürs Gebetsbuch in der Kirche. „Die Zuschauer sollen sich fühlen, als säßen sie direkt im Varieté La Cage aux Folles“, sagt Bäppi und verspricht ein besonderes Theaterhighlight in Frankfurt. Dafür wurde eigens neue Licht- und Tontechnik eingebaut. „Das war ja ursprünglich eine Tanzschule, kein Theater“, sagt Bäppi, der sich für eine erweiterte Garderobe sogar von Großteilen seines in 25 Jahren angesammelten Kostümmuseums getrennt hat.

Ab 17. September heißt es dann Bühne frei! Bäppi wird dann die Travestiediva Zaza spielen, die im La Cage aux Folles regelmäßig auftritt. Das Varieté gehört ihrem Lebensgefährten Schorsch (gespielt von Viktor Vössing), dessen in grauer Vorzeit gezeugter Sohn Jan Michael (Robert Schmelcher) ausgerechnet die Tochter (Biggi gespielt von Eva Völl) des erzkonservativen Politikers Heinz Bembel (Thomas Koob) ehelichen will. Doch der Spießer muss mit seiner Frau (Ute Ehrenfels) erstmal die Eltern des jungen Mannes kennenlernen, was zu turbulenten Verwicklungen führt. Zu alledem kommen noch die tanzbeinschwingenden Cagelles und der herrlich exaltierte Butler Jacob (Pierre Humphrey) hinzu, die dem Stück den frivolen Revuecharakter verleihen.

So ganz wie im Volkstheater, in dem La Cage aux Folles zwei mal erfolgreich lief, wird es im Theatrallalla nicht werden. „Für das Orchester ist schlichtweg kein Platz“, erklärt Bäppi. Daher sei die Musik vom Originalteam aus dem Volkstheater neu arrangiert und eingespielt worden. Gesungen wird aber immer noch live und gebabbelt wird, wen wunnert’s, auf Hessisch. Noch nie zuvor ist das Musical in einem so kleinen Theater aufgeführt worden. Bäppis Stolz darauf, vom Verlag die Rechte bekommen zu haben, kommt nicht von ungefähr. Demnächst will übrigens auch das Ohnsorgtheater das Stück in Mundart präsentieren, da hat Bäppler vielleicht einen Trend gesetzt. Bäppi hat übrigens auch die Rechte für eine Aufführung in Spanien. Gut möglich, dass er das Stück auf der iberischen Halbinsel produziert.

Zuvor wird erstmal weiter für die anstehenden 50 Aufführungen geprobt, während der Theaterumbau fortschreitet. Nebenbei präsentiert Bäppi ja weiterhin seine Show und schlüpft an jedem zweiten Sonntag im Monat in die Lisbet-Robe, um illustre Talkgäste zu begrüßen. Außerdem ist schon das künftige Programm geplant: Ende Dezember wird die 50er-Jahre-Revue „Verliebt, verlobt, verheiratet“ wieder aufgenommen und im kommenden Jahr darf man sich auf die Frankfurter Variante von „Charleys Tante“ freuen. Im Urlaub hat Bäppi überlegt, wie er die Sitcom „Die Nanny“ auf die Bühne bringt und ein Stück erarbeitet. Im kommenden Jahr wird das Publikum, das ist schon klar, Radost Bokel als wortgewandtes Kindermädchen erleben.

>>La Cage aux Folles – Ein Käfig voller Narren, 17. September bis 23. November, Theatrallalla, Friedberger Landstraße 296, Tickets 34,30 bis 55,20 Euro, www.theatrallalla.de


PS: Bäppi nimmt immer noch Futterspenden für die Frankfurter TierTafel an. Hunde- und Katzenfutter kann also im Theatrallalla abgegeben werden.
 
Fotogalerie:
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9. September 2014, 11.11 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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