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Große Ehrung für den Rapper aus Rödelheim

Stadt will Moses Pelham mit Goetheplakette auszeichnen

Es ist mit die größte Auszeichnung, die die Stadt Frankfurt zu vergeben hat. Nun soll der Musiker Moses Pelham mit der Goetheplakette geehrt werden. Er steht damit in einer Reihe mit Thomas Mann oder Theodor W. Adorno.
Am Ende erscheint ja nichts wie ein Zufall – und doch ist es einer. Ein besonders schöner. Seinem aktuellen Album "Herz" hat Moses Pelham einen Sinnspruch Goethes vorangestellt: "Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll." Das Zitat sei sinnbildlich für das, was er machen wolle, sagte er im Interview mit uns vor einigen Wochen. Als modernen Goethe sehe er sich aber gewiss nicht: "Aber neulich hat immerhin ein Fan den Hashtag „Goethe sein Cousin“ verwendet. Da habe ich mich sehr, sehr geehrt gefühlt. Ich mag Dichter sein, aber mein Medium ist die Musik, ist Rap."

Nun wird Pelham eine noch größere Ehre zuteil. Die Stadt Frankfurt möchte ihm die Goetheplakette verleihen. Eine Jury aus Magistratsmitgliedern mehrerer Fraktionen setzte sich vor einigen Tagen in einer Sitzung mit dem Vorschlag aus der Bürgerschaft auseinander – und stimmte zu. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) bestätigt auf Anfrage, dass er die entsprechende Vorlage unterzeichnet habe. "Der Magistrat muss dem noch zustimmen", sagt er.

Mit der Goethe-Plakette sollen "Dichter, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des kulturellen Lebens" ausgezeichnet werden, "die durch ihr schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig sind", wie es in den nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgelegten Statuten heißt. Noch vor dem Kriege, nämlich im Jahr 1932 gehörten Thomas Mann oder Albert Schweitzer zu den Preisträgern, nach 45 finden sich illustre Gestalten wie Adorno, Horkheim, Hindemith – auch Satiriker wie Chlodwig Poth oder Hans Traxler haben die Plakette bekommen. In jüngerer Zeit sorgten Auszeichnungen wie für den Musiker und DJ Sven Väth oder den Künstler Tobias Rehberger für Echos in den Feuilletons. In diesem Jahr hat bereits der Theatermacher Claus Helmer die Auszeichnung bekommen.

Moses Pelham wurde 1971 in Frankfurt am Main geboren – die Mutter Versicherungskauffrau, der Vater Blues-Musiker. Das hat ihn geprägt, mit zwölf Jahren, sei er mit seinem Vater in dessen Heimatstadt New York gereist und dort erstmal mit Hip-Hop in Berührung gekommen. Das Studio des Vaters nutzt er fortan für eigene Produktionen und Übungen, schon als Teeanager hat er seine ersten Auftritte, wie er einst der FAZ erzählte.

Der Erfolg kommt mit dem Rödelheim Hartreim Projekt, das er zusammen mit Thomas Hofmann gründet - die Verkäufe des Debütalbums "Direkt aus Rödelheim" sind sechsstellig, ein noch größerer Erfolg stellt sich in der Zusammenarbeit mit Sabrina Setlur (Schwester S.) ein. Der Nummer-1-Hit "Du liebst mich nicht" sei hier genannt. Pelham textete und produzierte auch für die Gruppe Glashaus und den Sänger Xavier Naidoo. Nach langer Funkstille zwischen Naidoo und ihm nahmen beide im vergangenen Jahr ein Album zusammen auf.

Am 11. August erschien das aktuelle Album "Herz" von Moses Pelham. Dort ist auch jene Cover-Version von Lenas "Home" zu hören, die Pelham für die TV-Sendung "Sing meinen Song" dichtete und produzierte. "Meine Heimat ist mein Herz", heißt es dort. Und dass dieses Herz in Frankfurt liegt, in seinen Freunden und in dieser Stadt, daran lässt Moses Pelham keinen Zweifel: "Heimat ist viel mehr wert als Geld. Menschen, die du seit 30 Jahren kennst und vor denen du nicht erklären musst, wer du bist. An ihnen hängt mein Herz, nicht an irgendwelchen Gebäuden."

So passt es auch, dass ein Video der Tanz-Demonstration "Liebe ist meine Religion, Musik ist meine Sprache" am Weltfriedenstag mit dem Lied "Meine Heimat" von Moses Pelham unterlegt wurde:



Die Demo fand auf dem Goetheplatz statt – unter den Augen von Frankfurts größtem Dichter. Wie gesagt, am Ende erscheint das alles nicht wie ein Zufall. Doch es ist einer. Ein besonders schöner.
 
Fotogalerie:
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7. September 2017, 10.46 Uhr
Nils Bremer
 
 
 
 
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Text: Till Taubmann / Foto: © manu_el_ka
 
 
 
 
 
 
 
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