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Dialog im Dunkeln
Dialogmuseum eröffnet an der Hauptwache
Nach langer Pause und Standortsuche eröffnet das Dialogmuseum am Donnerstag in neuen Räumen: Auf 960 Quadratmetern können Besucher:innen auf der B-Ebene an der Hauptwache neben dem bewährten Konzept auch viel Neues entdecken.
Einen Langstock, unsere Hände und Peddis Stimme – das ist alles, was uns durch die Ausstellung im neu eröffneten Dialogmuseum führt. 13 Jahre lang war das Dialogmuseum in den Räumen der Hanauer Landstraße, bis es 2018 aufgrund der deutlich erhöhten Miete schließen musste. Am Donnerstag eröffnet es nun in neuer zentraler Lage in der B-Ebene der Hauptwache.
In den Ausstellungsräumen ist es stockdunkel, niemand sieht etwas. Und genau dies ist das Besondere an diesem Museum. Blinde und sehbehinderte Guides führen Sehende durch einen lichtlosen Parcours mit wechselnden Themenräumen und machen so den Alltag blinder Menschen erfahrbar. Statt des Sehvermögens müssen die anderen Sinne dabei helfen, sich zurecht zu finden: Wasserplätschern führt vorbei an einen Trinkbrunnen, Leitlinien weisen den Weg zu einer Ampel und ihr Klackern verrät, wann man die Straße überqueren darf. Und zwischendurch hilft Museumsguide Peddi uns an diesem Vormittag mit ihrer Stimme dabei, den nächsten Raum zu finden.
Durch den neuen Standort seien auch neue Themen aufgekommen, man habe sich von der Hauptwache inspirieren lassen und das Thema Mobilität aufgegriffen, erklärt Geschäftsführerin Klara Kletzka. Unter anderem gibt es zum Beispiel eine ruckelige Fahrt mit dem Ebbelwei-Express gegen Ende der Ausstellungsführung. Doch nicht alles ist neu: „Der Kern, nämlich die Begegnung der Menschen, bleibt“, sagt Kletzka. Und auch die Parklandschaft am Anfang und die Bar am Ende der Tour sind geblieben.
Ebenfalls neu ist der Klangraum, in dem die Besucher:innen – unabhängig vom Ausstellungsbesuch – den Sound der wechselnden Klanginstallationen auf den Möbeln spüren können. Die erste Soundinstallation „069“ wurde vom MOMEM – Museum of Electronic Modern Music komponiert, das ebenfalls in Zukunft an der Hauptwache zu finden sein wird. In dem Foyer gibt es zudem eine Sinnes-Station, eine Explore- sowie eine Sharing-Station, die ebenfalls unabhängig von einer Ausstellungstour besucht werden können. Mit diesen Angeboten erhofft sich das Museum Laufpublikum, das es auf der Hanauer Landstraße nicht gab.
„Der ‚Dialog im Dunkeln‘ sensibilisiert für die Unterschiede in der Wahrnehmung der Alltagswirklichkeit zwischen verschiedenen Personen. Er schärft somit das Verständnis für die Perspektive des jeweils anderen – eine Leistung, die gerade in der heutigen Zeit nicht hoch genug gewürdigt werden kann“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Die Idee des ‚Dialog im Dunkeln‘ ist vor mehr als 30 Jahren in Frankfurt entstanden, als der Journalist Andreas Heinecke einen erblindeten Kollegen in den redaktionellen Arbeitsalltag einführte. Seitdem schafft das Konzept an 29 Orten weltweit einen Austausch zwischen blinden und sehenden Menschen.
>> Eine Führung durch den „Dialog im Dunkeln“ dauert 60 Minuten. Öffnungszeiten sowie Ticketpreise finden Interessierte unter www.dialogmuseum.de
In den Ausstellungsräumen ist es stockdunkel, niemand sieht etwas. Und genau dies ist das Besondere an diesem Museum. Blinde und sehbehinderte Guides führen Sehende durch einen lichtlosen Parcours mit wechselnden Themenräumen und machen so den Alltag blinder Menschen erfahrbar. Statt des Sehvermögens müssen die anderen Sinne dabei helfen, sich zurecht zu finden: Wasserplätschern führt vorbei an einen Trinkbrunnen, Leitlinien weisen den Weg zu einer Ampel und ihr Klackern verrät, wann man die Straße überqueren darf. Und zwischendurch hilft Museumsguide Peddi uns an diesem Vormittag mit ihrer Stimme dabei, den nächsten Raum zu finden.
Durch den neuen Standort seien auch neue Themen aufgekommen, man habe sich von der Hauptwache inspirieren lassen und das Thema Mobilität aufgegriffen, erklärt Geschäftsführerin Klara Kletzka. Unter anderem gibt es zum Beispiel eine ruckelige Fahrt mit dem Ebbelwei-Express gegen Ende der Ausstellungsführung. Doch nicht alles ist neu: „Der Kern, nämlich die Begegnung der Menschen, bleibt“, sagt Kletzka. Und auch die Parklandschaft am Anfang und die Bar am Ende der Tour sind geblieben.
Ebenfalls neu ist der Klangraum, in dem die Besucher:innen – unabhängig vom Ausstellungsbesuch – den Sound der wechselnden Klanginstallationen auf den Möbeln spüren können. Die erste Soundinstallation „069“ wurde vom MOMEM – Museum of Electronic Modern Music komponiert, das ebenfalls in Zukunft an der Hauptwache zu finden sein wird. In dem Foyer gibt es zudem eine Sinnes-Station, eine Explore- sowie eine Sharing-Station, die ebenfalls unabhängig von einer Ausstellungstour besucht werden können. Mit diesen Angeboten erhofft sich das Museum Laufpublikum, das es auf der Hanauer Landstraße nicht gab.
„Der ‚Dialog im Dunkeln‘ sensibilisiert für die Unterschiede in der Wahrnehmung der Alltagswirklichkeit zwischen verschiedenen Personen. Er schärft somit das Verständnis für die Perspektive des jeweils anderen – eine Leistung, die gerade in der heutigen Zeit nicht hoch genug gewürdigt werden kann“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Die Idee des ‚Dialog im Dunkeln‘ ist vor mehr als 30 Jahren in Frankfurt entstanden, als der Journalist Andreas Heinecke einen erblindeten Kollegen in den redaktionellen Arbeitsalltag einführte. Seitdem schafft das Konzept an 29 Orten weltweit einen Austausch zwischen blinden und sehenden Menschen.
>> Eine Führung durch den „Dialog im Dunkeln“ dauert 60 Minuten. Öffnungszeiten sowie Ticketpreise finden Interessierte unter www.dialogmuseum.de
8. September 2021, 13.10 Uhr
Elena Zompi
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