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Foto: High Rise Cinema 2022 beim Opernturm © Norbert Miguletz
Foto: High Rise Cinema 2022 beim Opernturm © Norbert Miguletz

Das war 2024

High Rise Cinema, Hip-Hop in Frankfurt und Monets Garten – Der Jahresrückblick

Das Jahr 2024 hatte einige kulturelle Highlights zu bieten. Es gab zahlreiche Ausstellungen, Konzerte namenhafter Künstler und Open Air Kinoerlebnissen in Frankfurt. Der JOURNAL-Rückblick.
Zu Besuch in Claude Monets Garten

Von Januar bis April gab es die Möglichkeit, in Frankfurt durch Monets Garten zu spazieren. Eigentlich befindet sich dieser im französischen Giverny, Besucher konnten durch eine immersive Ausstellung in der Raumfabrik Frankfurt allerdings in den Ort eintauchen. Die ehemalige Adresse des Begründers des Impressionismus „84 Rue Claude Monet, 27620 Giverny, Frankreich“, also der echte Garten des Malers, war das Vorbild der Ausstellung. Monet selbst soll einst gesagt haben: „Vielleicht verdanke ich den Blumen, dass ich Maler geworden bin“. Eine wunderbare Inszenierung mit Musik, Düften und den Bildern Monets in großformatiger Darstellung, anhand derer seine Lebensgeschichte erzählt wurde, machte die Ausstellung zu einem der kulturellen Highlights des Jahres in Frankfurt.

The Culture: Hip-Hop im Museum

Von März bis Mai war in der Schirn Kunsthalle eine spannende Kombination mit der Ausstellung „The Culture“ zu sehen. Diese zeichnete den Einfluss von Hip-Hop nach, eines der erfolgreichsten Musikgenres der Geschichte, das seinen Ursprung im Underground der New Yorker Bronx hatte und mittlerweile tief in den Mainstream vorgedrungen ist; und in Frankfurt nun eben auch museal wurde. In der Beschreibung der Schirn heißt es: „Von Anfang an übte Hip-Hop Kritik an vorherrschenden Strukturen und kulturellen Erzählungen und bot neue Möglichkeiten, um Erfahrungen auszudrücken und Alternativen zu bestehenden Machtverhältnissen zu schaffen. Dies ging mit einem wachsenden sozialen und politischen Bewusstsein sowie Wissensbildung einher, die als fünfte Säule angesehen wird. Heute ist Hip-Hop vor allem ein globales Phänomen, das zahlreiche Innovationen in Musik, Mode, Technologie sowie bildender und darstellender Kunst vorangetrieben hat.“

Kino über den Dächern von Frankfurt

Auch in diesem Jahr gab es wieder Freiluftkinos auf Frankfurter Dachterrassen. Zwischen Juli und August konnten Besucher im „High Rise Cinema“ auf dem Opernturm, dem Skyline Plaza, dem Taunusturm und dem Gebäude des städtischen Grünflächenamts Kinofilme verschiedener Genres in luftiger Höhe genießen. Zum ersten Mal gab es die Freiluftkinos 2022. Seitdem erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Es wurden aktuelle Kinofilme wie etwa die Komödie „The Fall Guy“ oder „Liebesbriefe aus Nizza“, Science-Fiction-Klassiker wie „Matrix“ oder der Neo-Noir-Streifen „Drive“ gezeigt. Die Kinofilme in luftiger Höhe und mit der Skyline im Hintergrund waren für so manchen Besucher ein besonderes Erlebnis.

Kultur am Main in der Frankfurter Fan Zone

Die Fan Zone Mainufer (14. Juni bis 14. Juli) hatte neben Fußballspielen ein breites kulturelles Programm im Angebot. Auf der Main Stage traten etwa der Singer-Songwriter Michael Schulte, die aus dem Rhein-Main-Gebiet stammende Kultband Rodgau Monotones, ClockClock und Loi aus Mannheim sowie der Popstar Milow auf. Daneben fanden viele verschiedene Acts auf den insgesamt sechs Bühnen statt, es gab Open Air Kino an den spielfreien Abenden mit Filmklassikern wie beispielsweise „Das Wunder von Bern“, Kurzfilme und neue Filmhighlights zu sehen. Auch die Musikschule Frankfurt in der Schirn konnte auf der Main Stage ihr 150. Jubiläum feiern. Insgesamt zehn Bands aus verschiedenen Genres hatten dafür ihren Auftritt. Nicht nur fußballbegeisterte Frankfurter hatten also einen Grund, sich das Spektakel aus nächster Nähe anzusehen.

Frankfurter Oper ist „Opernhaus des Jahres“

Bereits zum dritten Mal in Folge und zum achten Mal insgesamt wurde die Oper Frankfurt im September 2024 zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt . Die Auszeichnung wird durch die Fachzeitschrift „Opernwelt“ verliehen und basiert auf einer Umfrage unter 43 Kritikern. Frankfurt konnte sich etwa gegen die Opernhäuser in Straßburg, Ulm und Dortmund durchsetzen. OB Mike Josef (SPD) freut sich: „Mit außergewöhnlicher künstlerischer Qualität und einem anspruchsvollen Spielplan überzeugt die Frankfurter Oper und trägt maßgeblich zur internationalen Strahlkraft unserer Stadt bei.“ Die Oper sei somit bedeutungsvoll für die ganze Region. Die Auszeichnung stärkt auch Frankfurts internationale Bedeutung als Kulturmetropole. Auch wurden Teile des Opern-Ensembles ausgezeichnet, und der Frankfurter Chor wurde vom Fachmagazin als „Chor des Jahres“ gekürt.

Kontroverse bei der Verleihung des deutschen Buchpreises 2024

Im Oktober kam es zu einem Vorfall bei der Verleihung des deutschen Buchpreises auf der Frankfurter Buchmesse. Nachdem das Buch von Martina Hefters „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ den Vorzug vor dem Buch „Die Projektoren“ von Clemens Meyer bekam, äußerte dieser lautstark seine Verärgerung: Es sei eine Schande für die Literatur, dass sein Werk den Preis nicht bekommen habe, soll der Autor gerufen haben. Meyer hatte laut eigener Aussage etwa zehn Jahre an dem 1000-Seiten-Epos gearbeitet. Zusätzlich hatten ihn auch Scheidungskosten in finanzielle Nöte gebracht. Der Gewinn des Buchpreises hätte laut Meyer dafür gesorgt, dass er 100 000 neue Leser erreicht, was auch seine finanziellen Sorgen erleichtert hätte. Meyer wollte damit auch Kritik am Literaturbetrieb äußern: „Es ist ein Zirkus, und nun hat eben ein anderes Zirkuspferd gewonnen.“

Viele Stars waren 2024 in Frankfurt zu sehen

Viele namenhafte Künstler waren auch 2024 wieder in Frankfurt zu sehen: James Blunt, Scooter, Marius Müller-Westernhagen, Peter Maffay oder die Fantastischen Vier, um nur einige der Highlights zu nennen. Konzerte und weiteres Kulturprogramm ziehen jedes Jahr sowohl Künstler aus aller Welt als auch eine Vielzahl an Musikliebhabern an. Das Frankfurter Waldstadion wurde beim „World Club Dome“ ein weiteres Mal zum größten Club der Welt. Und auch das „Anbessa Festival“ und „The Grand Jam“ brachten den Fußballtempel, der sonst durch Tore der Eintracht zum Eskalieren gebracht wird, zum Beben. Ein Dämpfer für das Frankfurter Nachtleben war die Nachricht der dauerhaften Schließung des „Adlib“ im Ostend. Über mindestens zehn Jahre war dies eine feste Größe der Clubszene, dieses Jahr mussten die Besucher leider davon Abschied nehmen.

Städel Museum will die Kunstgeschichte korrigieren

Bis Ende Oktober konnte im Städel Museum die Ausstellung „Städel Frauen“ besucht werden. Den Anstoß hatte die vor zwei Jahren eröffnete Ausstellung „Frei. Schaffend. Die Malerin Ottilie W. Roederstein“ gegeben. Aus dieser entwickelte sich eine umfangreiche Auseinandersetzung mit Malerinnen und Bildhauerinnen, denen das Museum von nun an mehr Raum geben möchte. Bei der Recherche über Künstlerinnen vom Main bis zur Seine wurde die Aufmerksamkeit für das Schaffen dieser geschärft, einige der Künstlerlinnen sollen ab jetzt dauerhaft im Museum zu sehen sein. Künstlerinnen hatten es früher schwer, überhaupt eine professionelle Ausbildung zu absolvieren, die meisten Kunstakademien in Deutschland erlaubten ihnen erst 1919 den Zugang. Die Städelschule war damals ein Vorreiter, indem bereits seit 1904 allen Kindern Frankfurter Bürger unabhängig ihres Geschlechts der Zugang erlaubt wurde.
 
Fotogalerie:
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30. Dezember 2025, 10.40 Uhr
Florian Aupor
 
Florian Aupor
Kurz-Bio folgt – Mehr von Florian Aupor >>
 
 
 
 
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