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Brotfabrik
Lesung mit Erdmöbel-Sänger Markus Berges
Im Dezember war Markus Berges im Rahmen der Erdmöbel-Weihnachtstournee in der Brotfabrik. Am Samstag kommt er wieder nach Hausen. Diesmal liest er aus seinem neuesten Roman „Irre Wolken“.
JOURNAL FRANKFURT: Markus, du hast bereits Deinen dritten Roman veröffentlicht. Ähnlich wie Sven Regener (Element of Crime) und Dirk von Lowtzow (Tocotronic) bist auch Du oft von der Kritik für die besonderen Wortschöpfungen Deiner Songlyrics gelobt worden. War da der Weg zum Schriftsteller fast zwangsläufig, und was ist der Reiz an Prosatexten für Dich?
Markus Berges: Also der Reiz ist für mich gerade, dass es etwas total anderes ist. Bei Songs sitze ich eher vor dem leeren Blatt und es ist sogar Konzept, mich treiben zu lassen. Wortneuschöpfungen sind dabei eher Fänge auf See. Manchmal gehe ich auch davon aus, und sie sind das, was den Song in Gang setzt. Hingegen die Arbeit an Prosatexten, oder an einem Roman insbesondere, ist doch eine sehr konzeptionelle Arbeit. Man braucht einen Plan, man muss wissen, wo man hin will. Vielleicht hat man sich irgendwann vernavigiert, muss dann aber wieder den Weg finden, und das ist dann das Spannende, manchmal sogar Abenteuerliche. Romanschreiben ist also etwas komplett anderes als das Song schreiben, und das interessiert mich besonders.
Dein neuer Roman „Irre Wolken" spielt z.T. in der Psychiatrie. Was war reizvoll an diesem Sujet, welche Themen ließen sich damit für Dich verknüpfen und hast Du letztendlich auch eine Liebesgeschichte geschrieben?
Ich habe über zehn Jahre lang selbst als Pflegediensthelfer in Psychartrien gearbeitet, d.h. ich verfüge über einiges an Erfahrung. Das ist natürlich eine interessante Welt, und ich hatte Lust, von meinem Einstieg in diese Welt zu erzählen, lasse das stellvertretend im Roman meine Ich-Figur tun. Die segelt im Tschernobyl-Jahr 1986 schon ziemlich an eigenen Erfahrungen entlang. Und sie verliebt sich, was gar nicht geht, in eine Patientin. „Irre Wolken“ ist im wesentlichen ein Liebesroman. Ich erzähle von einer Liebe unter unmöglichen Umständen. Wenn man es so cheesy sagen will, von einer „verbotenen Liebe“.
Auch Deine Lesung kommt nicht ohne Musik aus. Was ist spannend für Dich an dieser Mischung, also auch Lieder zu präsentieren, welche werden das sein und wie fügen die sich ins Konzept des Abends ein?
Der Roman ist, so war es meine Absicht und glücklicherweise finden das auch viele erste Leser*innen, ziemlich spannend, teilweise auch heftig, und dann ist es gut, zwischendurch immer mal wieder eine Musikpause einzulegen. Für mich selbst ist das Lesen nicht neu, aber als Musiker solo auf der Bühne zu stehen schon. Ich bin selbst gespannt. Frankfurt wird die zweite Show. Die Songs verrate ich nicht.
„Wir kommen dieses Jahr mit unserer Erdmöbel-Weihnachtsshow wieder“
Nach dem Weihnachtskonzert mit Erdmöbel bist Du wieder in der Brotfabrik zu Gast. Gerüchteweise hört man, dass schon der nächste Termin in Hausen für ein weiteres Konzert fix gemacht wurde. Was macht die Brotfabrik für euch aus und zur richtigen Location für eure Musik?
Erstmal liebe ich Frankfurt, und ich glaube, das gilt für die ganze Band. Wir mögen diese doch ziemlich seltsam zusammengemixte Stadt seit langem und haben über die Jahre hier auch wirklich viele, für uns denkwürdige Konzerte gegeben. Eigentlich seltsam, dass wir erst mit dem letzten Weihnachtskonzert in 2023 die Brotfabrik gefunden haben. Die abseitige Lage in Frankfurt Hausen, das Hinterhofmäßige, dann dieser schöne schwarze Kastenclub, sehr nette Leute. Wir fanden es super. Wir kommen dieses Jahr mit unserer Weihnachtsshow wieder. Jetzt aber erstmal ich allein, „Irre Wolken“ lesend und mit ein paar – noch geheimen – Liedern.
Markus Berges: Also der Reiz ist für mich gerade, dass es etwas total anderes ist. Bei Songs sitze ich eher vor dem leeren Blatt und es ist sogar Konzept, mich treiben zu lassen. Wortneuschöpfungen sind dabei eher Fänge auf See. Manchmal gehe ich auch davon aus, und sie sind das, was den Song in Gang setzt. Hingegen die Arbeit an Prosatexten, oder an einem Roman insbesondere, ist doch eine sehr konzeptionelle Arbeit. Man braucht einen Plan, man muss wissen, wo man hin will. Vielleicht hat man sich irgendwann vernavigiert, muss dann aber wieder den Weg finden, und das ist dann das Spannende, manchmal sogar Abenteuerliche. Romanschreiben ist also etwas komplett anderes als das Song schreiben, und das interessiert mich besonders.
Dein neuer Roman „Irre Wolken" spielt z.T. in der Psychiatrie. Was war reizvoll an diesem Sujet, welche Themen ließen sich damit für Dich verknüpfen und hast Du letztendlich auch eine Liebesgeschichte geschrieben?
Ich habe über zehn Jahre lang selbst als Pflegediensthelfer in Psychartrien gearbeitet, d.h. ich verfüge über einiges an Erfahrung. Das ist natürlich eine interessante Welt, und ich hatte Lust, von meinem Einstieg in diese Welt zu erzählen, lasse das stellvertretend im Roman meine Ich-Figur tun. Die segelt im Tschernobyl-Jahr 1986 schon ziemlich an eigenen Erfahrungen entlang. Und sie verliebt sich, was gar nicht geht, in eine Patientin. „Irre Wolken“ ist im wesentlichen ein Liebesroman. Ich erzähle von einer Liebe unter unmöglichen Umständen. Wenn man es so cheesy sagen will, von einer „verbotenen Liebe“.
Auch Deine Lesung kommt nicht ohne Musik aus. Was ist spannend für Dich an dieser Mischung, also auch Lieder zu präsentieren, welche werden das sein und wie fügen die sich ins Konzept des Abends ein?
Der Roman ist, so war es meine Absicht und glücklicherweise finden das auch viele erste Leser*innen, ziemlich spannend, teilweise auch heftig, und dann ist es gut, zwischendurch immer mal wieder eine Musikpause einzulegen. Für mich selbst ist das Lesen nicht neu, aber als Musiker solo auf der Bühne zu stehen schon. Ich bin selbst gespannt. Frankfurt wird die zweite Show. Die Songs verrate ich nicht.
Nach dem Weihnachtskonzert mit Erdmöbel bist Du wieder in der Brotfabrik zu Gast. Gerüchteweise hört man, dass schon der nächste Termin in Hausen für ein weiteres Konzert fix gemacht wurde. Was macht die Brotfabrik für euch aus und zur richtigen Location für eure Musik?
Erstmal liebe ich Frankfurt, und ich glaube, das gilt für die ganze Band. Wir mögen diese doch ziemlich seltsam zusammengemixte Stadt seit langem und haben über die Jahre hier auch wirklich viele, für uns denkwürdige Konzerte gegeben. Eigentlich seltsam, dass wir erst mit dem letzten Weihnachtskonzert in 2023 die Brotfabrik gefunden haben. Die abseitige Lage in Frankfurt Hausen, das Hinterhofmäßige, dann dieser schöne schwarze Kastenclub, sehr nette Leute. Wir fanden es super. Wir kommen dieses Jahr mit unserer Weihnachtsshow wieder. Jetzt aber erstmal ich allein, „Irre Wolken“ lesend und mit ein paar – noch geheimen – Liedern.
14. März 2024, 16.06 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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