Breakdance trifft Klassik bei Red Bull Flying Bach

Tänzerische Gegensätze ziehen sich an

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Tanzshows gibt es viele, bei den Flying Steps aber sieht man Weltmeistern bei der Arbeit zu. Ihre Breakdanceperformances begeistern und in Kombination mit J. S. Bachs Wohltemperiertem Klavier erschließen sie sich ein neues Publikum.

Nicole Brevoord /

Tanzshows sind beim Frankfurter Publikum immer heiß begehrt, darum weisen wir schon jetzt auf eine Veranstaltung hin, die vom 19. bis 21. Juni in der Alten Oper stattfindet, denn die Tickets für Red Bull Flying Bach gibt es bereits jetzt. Im Sommer werden die Breakdancer in einer 70-minütigen Show zeigen, dass die vermeintlichen Gegensätze von Streetdance und klassischer Musik von Johann Sebastian Bach gut miteinander kombiniert werden können. Da treten wie bei einem Tanzbattle Breakdancer gegen eine Ballerina an und ein Flügel fordert ein Cembalo heraus. Und so zeigt sich binnen weniger Minuten, dass „das wohltemperierte Klavier“ sehr schön in Körperbewegungen übertragen werden kann.

Der Berliner Vartan Bassil, ist der künstlerische Leiter und auch der Gründer der Flying Steps, die bereits mit der Show „Flying Illusion“ in Frankfurt zu Gast waren. Die Idee zu der Vermischung mit klassischer Musik hatte er durch einen familiären Einfluss: „Früher hat mich meine Schwiegermutter oft zu Klassik-Konzerten mitgenommen. Bloß habe ich mich da furchtbar gelangweilt, weil man meistens nur Musik hörte, ohne dass auf der Bühne etwas passierte.“ Warum aber sollte man dazu nicht tanzen?, fragte sich Bassil. „Ich fand die Vorstellung toll, dass an die Stelle einer Balletttänzerin, die ihre Pirouetten auf den Zehenspitzen dreht, ein Breakdancer treten könnte, der beim Headspin auf seinem Kopf rotiert. Alle hielten diese Idee am Anfang für verrückt.“ Ein Energydrinkhersteller unterstützte die Idee, die in ihrer Umsetzung seither auf weltweiten Bühnen zu sehen ist.

Im Jahr 2010 feierte Flying Bach in der Berliner Nationalgalerie Premiere. Dass die Wahl der Musik auf das „Wohltemperierte Klavier“ von Johann Sebastian Bach fiel, entstand schließlich aus der Zusammenarbeit mit Opernregisseur Christoph Hagel, der neben Vartan Bassil auch als künstlerischer Leiter fungiert.

Gemeinsam mit Christoph Hagel machten sie es sich zur Aufgabe, zur klassischen Musik Johann Sebastian Bachs nicht nur zu tanzen, sondern sie zu visualisieren, Note für Note, Ton für Ton, Fuge für Fuge. Streit, Kampf, Enttäuschung und Freude – die wechselnden Stimmungen der Musik spiegeln sich in den Gesten der Tänzer wider. Die klassischen Klänge von Johann Sebastian Bach vermischen sich dabei mit elektronischer Musik von Vivan und Ketan Bhatti. Und so könnte gelingen, wovon Opernregisseur Christoph Hagel träumt, dass junge Menschen sich doch einmal für klassische Musik begeistern können und sich auch Klassikfans einem neuen Stil öffnen.

>>Red Bull Flying Bach: 19.-21.6.2015, Alte Oper


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