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Bei der Eröffnung präsentierte Projektgruppe stolz die gemeinsame Ausstellung. © Clara Charlotte Rosenfeld
Ausstellung in Frankfurt
Starke Frauen – 14 Ukrainerinnen zwischen Krieg, Flucht und Hoffnung
Aktuell ist in der Frankfurter Weißfrauenkirche eine Porträt-Ausstellung zu sehen. Sie nimmt die starken weiblichen Gesichter von geflüchteten Ukrainerinnen in den Fokus.
Die Ausstellung „Starke Frauen – 14 Ukrainerinnen zwischen Krieg, Flucht und Hoffnung“ präsentiert die Ergebnisse des Projektes „Starke Frauen“ und dokumentiert die bewegenden Geschichten von 14 Ukrainerinnen, die vor dem Krieg fliehen mussten und nun in Deutschland leben. Das Projekt wird unterstützt vom Förderverein „Round Table 90“, der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach sowie der internationalen Hilfsorganisation „OlamAid“. Die Ausstellung ist in der Weißfrauenkirche noch bis zum 16. März täglich von 14 bis 18 Uhr zu sehen.
Fotografien und Interviews erzählen Fluchtgeschichten
Die Ausstellung zeigt Porträts der 14 Frauen, die von der Fotografin Karina Stepanian aufgenommen wurden. Neben den Fotografien sind QR-Codes angebracht, über die Besucherinnen und Besucher auf die Interviews mit den Frauen zugreifen können. Diese wurden von der Journalistin und Kuratorin des Projekts, Yuliia Karpinska, geführt.
Die Interviews dokumentieren die individuellen Geschichten der Frauen, ihr Leben vor dem Krieg, ihre Erfahrungen während des Krieges, ihre Flucht aus der Ukraine und ihre Hoffnungen für die Zukunft. Die Geschichten sind so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Einige mussten innerhalb weniger Stunden ihre Sachen packen und ihre Heimat und Familie zurücklassen, während andere unter menschenunwürdigen Bedingungen in Bunkern ausharren mussten. Doch alle eint das tiefe Gefühl von Verlust ihrer Heimat.
Darüber hinaus verbindet sie die Ungewissheit, ob sie in die Ukraine zurückzukehren werden. Viele von ihnen kamen ohne Partner oder Familie nach Deutschland und wissen nicht, wann sie ihre liebsten Menschen wiedersehen werden. Trotz ihres schweren Schicksals zeigen sie einen beeindruckenden Optimismus und innere Stärke. Sie haben sich schnell in Deutschland integriert, sprechen bereits gut Deutsch und engagieren sich in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.
Verständnis für die Herausforderungen von Geflüchteten schaffen
Meist fällt es Opfern schwer über ihre Kriegserlebnisse zu reden, da es retraumatisierend wirken kann. Gleichzeitig kann es ihnen helfen, das Erlebte zu verarbeiten. „Das Interview war eine Möglichkeit für mich, mich wieder lebendig zu fühlen“, berichtet eine der ukrainischen Teilnehmerinnen. Die Kuratorin, Yuliia Karpinska, will mit diesem Projekt Frauen eine Möglichkeit geben, über ihre Erlebnisse zu sprechen und ihren individuellen Geschichten damit eine Stimme verleihen.
Zusätzlich erfüllt die Ausstellung einen informationsvermittelnden Zweck. Der Kuratorin war es wichtig, der deutschen Bevölkerung echte Geschichten des Krieges nahe zu bringen. Karpinska betont, eine Geschichte, die von einer Person selbst erzählt wird, erhalte viel mehr Aufmerksamkeit und Wichtigkeit. Außerdem mache sie klar, welchen Einfluss russische Propaganda auf den Krieg hat. Dies unterstütze die Notwendigkeit echte Kriegsgeschichten zu erzählen, um Menschen zu informieren, so Karpinska.
Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit den individuellen Geschichten der geflüchteten Frauen zu beschäftigen. Sie bietet den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Hoffnungen der geflüchteten Ukrainerinnen zu gewinnen.
Frankfurter Weißfrauenkirche: ein Ort der Ankunft und Hilfe
Nicht zufällig wurde als Ausstellungsort die Weißfrauenkirche gewählt: Die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach unterstützt seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 Menschen aus der Ukraine. Die Ausstellung sei eine „konsequente Weiterführung unseres Engagements“, so der Diakoniepfarrer und Theologischer Geschäftsführer des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach, Markus Eisele. Zudem passe der Ort thematisch zur Ausstellung: „Das Bahnhofsviertel ist schon immer ein Ort gewesen, an dem Menschen auf der Suche nach neuer Heimat ankommen.“
Info
Starke Frauen - 14 Ukrainerinnen zwischen Krieg, Flucht und Hoffnung
Weißfrauenkirche, Gutleutstraße 20, 60327 Frankfurt
Dienstags bis Sonntags, 14-18 Uhr
Die Ausstellung zeigt Porträts der 14 Frauen, die von der Fotografin Karina Stepanian aufgenommen wurden. Neben den Fotografien sind QR-Codes angebracht, über die Besucherinnen und Besucher auf die Interviews mit den Frauen zugreifen können. Diese wurden von der Journalistin und Kuratorin des Projekts, Yuliia Karpinska, geführt.
Die Interviews dokumentieren die individuellen Geschichten der Frauen, ihr Leben vor dem Krieg, ihre Erfahrungen während des Krieges, ihre Flucht aus der Ukraine und ihre Hoffnungen für die Zukunft. Die Geschichten sind so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Einige mussten innerhalb weniger Stunden ihre Sachen packen und ihre Heimat und Familie zurücklassen, während andere unter menschenunwürdigen Bedingungen in Bunkern ausharren mussten. Doch alle eint das tiefe Gefühl von Verlust ihrer Heimat.
Darüber hinaus verbindet sie die Ungewissheit, ob sie in die Ukraine zurückzukehren werden. Viele von ihnen kamen ohne Partner oder Familie nach Deutschland und wissen nicht, wann sie ihre liebsten Menschen wiedersehen werden. Trotz ihres schweren Schicksals zeigen sie einen beeindruckenden Optimismus und innere Stärke. Sie haben sich schnell in Deutschland integriert, sprechen bereits gut Deutsch und engagieren sich in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.
Meist fällt es Opfern schwer über ihre Kriegserlebnisse zu reden, da es retraumatisierend wirken kann. Gleichzeitig kann es ihnen helfen, das Erlebte zu verarbeiten. „Das Interview war eine Möglichkeit für mich, mich wieder lebendig zu fühlen“, berichtet eine der ukrainischen Teilnehmerinnen. Die Kuratorin, Yuliia Karpinska, will mit diesem Projekt Frauen eine Möglichkeit geben, über ihre Erlebnisse zu sprechen und ihren individuellen Geschichten damit eine Stimme verleihen.
Zusätzlich erfüllt die Ausstellung einen informationsvermittelnden Zweck. Der Kuratorin war es wichtig, der deutschen Bevölkerung echte Geschichten des Krieges nahe zu bringen. Karpinska betont, eine Geschichte, die von einer Person selbst erzählt wird, erhalte viel mehr Aufmerksamkeit und Wichtigkeit. Außerdem mache sie klar, welchen Einfluss russische Propaganda auf den Krieg hat. Dies unterstütze die Notwendigkeit echte Kriegsgeschichten zu erzählen, um Menschen zu informieren, so Karpinska.
Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit den individuellen Geschichten der geflüchteten Frauen zu beschäftigen. Sie bietet den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Hoffnungen der geflüchteten Ukrainerinnen zu gewinnen.
Nicht zufällig wurde als Ausstellungsort die Weißfrauenkirche gewählt: Die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach unterstützt seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 Menschen aus der Ukraine. Die Ausstellung sei eine „konsequente Weiterführung unseres Engagements“, so der Diakoniepfarrer und Theologischer Geschäftsführer des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach, Markus Eisele. Zudem passe der Ort thematisch zur Ausstellung: „Das Bahnhofsviertel ist schon immer ein Ort gewesen, an dem Menschen auf der Suche nach neuer Heimat ankommen.“
Starke Frauen - 14 Ukrainerinnen zwischen Krieg, Flucht und Hoffnung
Weißfrauenkirche, Gutleutstraße 20, 60327 Frankfurt
Dienstags bis Sonntags, 14-18 Uhr
12. März 2025, 11.50 Uhr
Clara Charlotte Rosenfeld
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