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Ardi Goldman kritisiert Stadtpolitik
Hat die Stadt die Probebühnen des Schauspiels verspielt?
Es geht um 25.000 Quadratmeter und 15 Millionen Euro: Ardi Goldman will ein Gelände mit Probebühnen an eine Firma verkaufen. Kultur- und Liegenschaftsamt hätten auf seine Anfragen wochenlang nicht reagiert.
Ardi Goldman braucht Geld – und zwar relativ zügig. Wahrscheinlich schon im Sommer muss er nach seiner Niederlage vor dem Bundesgerichtshof eine Haftstrafe antreten, außerdem 15 Millionen Euro zahlen. An wen, darüber gibt es noch einen Rechtsstreit, doch am Betrag kommt der Immobilienmann wohl nicht vorbei. Das Idealgrundstück, um das Geld auszulösen, liegt in der Schielestraße. Goldman hat es vermietet an die Stadt Frankfurt, dort liegen die weitläufigen Probebühnen des Schauspiel Frankfurt, 25.000 Quadratmeter. Zu einem Preis von 600 Euro pro Quadratmeter will Goldman verkaufen. Macht 15 Millionen Euro. "Ich hatte mich mit der Idee an die Stadt gewandt", sagt er. Liegenschaftsdezernent Jan Schneider (CDU) habe sich wochenlang nicht gemeldet. Als er das Dezernat schließlich erreichte, habe es gehießen: Probebühnen? Da ist das Kulturdezernat unter Ina Hartwig zuständig. Sechs Wochen, so Goldman, habe er der SPD-Politikerin hinterhertelefoniert. Vorletzte Woche habe er dann einen bösen Brief geschrieben, der Stadt ein Ultimatum gestellt bis vergangenen Montag – sonst werde er das Gelände anderweitig verkaufen.
"Ich verlange gar nicht, dass man mir zusagt – nur, dass ich überhaupt eine Antwort bekomme, selbst wenn die schlicht 'Interessiert uns nicht' lautet, das hätte ich schon erwartet." Auf den Brief habe er jedoch wieder keine Reaktion bekommen.
Am Donnerstag ging Goldman zum Richtfest des Jüdischen Museums. Dort spricht er Ina Hartwig auf die Sache an. "Ihre Antwort war: 'Ich habe nichts damit zu tun und möchte auch nicht darüber reden.' Ich solle mich an Liegenschaftsamt wenden."
Nun ist die Lage der Stadt noch einigermaßen entspannt. Die Mietverträge über die Probebühnen gelten noch sechs Jahre. Auch ein neuer privater Eigentümer könnte nicht sofort abreißen und das Gelände nutzen. "Das Problem ist nur: Wo will die Stadt solch ein Grundstück finden? Und wenn sie es findet, müsste sie es bebauen mit neuen Probebühnen", so Goldman. Laut seiner Rechnung könnte das deutlich teurer werden als sein Vorschlag, das Gelände zu kaufen.
Beim Kulturdezernat erklärt man auf Anfrage, man sei in der Tat nicht zuständig. "Um den Vorschlag seriös zu prüfen, muss zunächst der Wert der Gebäude und des Grundstücks geprüft werden", so eine Sprecherin. Dies sei Sache des Liegenschaftsamtes. Von dort war noch keine Stellungnahme zu bekommen.
"Ich verlange gar nicht, dass man mir zusagt – nur, dass ich überhaupt eine Antwort bekomme, selbst wenn die schlicht 'Interessiert uns nicht' lautet, das hätte ich schon erwartet." Auf den Brief habe er jedoch wieder keine Reaktion bekommen.
Am Donnerstag ging Goldman zum Richtfest des Jüdischen Museums. Dort spricht er Ina Hartwig auf die Sache an. "Ihre Antwort war: 'Ich habe nichts damit zu tun und möchte auch nicht darüber reden.' Ich solle mich an Liegenschaftsamt wenden."
Nun ist die Lage der Stadt noch einigermaßen entspannt. Die Mietverträge über die Probebühnen gelten noch sechs Jahre. Auch ein neuer privater Eigentümer könnte nicht sofort abreißen und das Gelände nutzen. "Das Problem ist nur: Wo will die Stadt solch ein Grundstück finden? Und wenn sie es findet, müsste sie es bebauen mit neuen Probebühnen", so Goldman. Laut seiner Rechnung könnte das deutlich teurer werden als sein Vorschlag, das Gelände zu kaufen.
Beim Kulturdezernat erklärt man auf Anfrage, man sei in der Tat nicht zuständig. "Um den Vorschlag seriös zu prüfen, muss zunächst der Wert der Gebäude und des Grundstücks geprüft werden", so eine Sprecherin. Dies sei Sache des Liegenschaftsamtes. Von dort war noch keine Stellungnahme zu bekommen.
8. März 2018, 19.34 Uhr
Nils Bremer
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