Partner
Acht Monate mit fester Spielstätte
Quast bringt das Volkstheater zum Fliegen
Das was Michael Quast und seine Fliegende Volksbühne am meisten brauchen, bekommen sie ab Oktober für acht Monate: eine feste Spielstätte im Cantatesaal und Planungssicherheit. Tickets für die Stücke gibt es jetzt schon.
Michael Quast ist im Stress. Einerseits steht er allabendlich hinter dem Höchster Bolongaropalast bei Barock am Main auf der Bühne, andererseits sind die Vorbereitungen für die Spielzeit im ehemaligen Volkstheater im Hirschgraben in vollem Gange. Ab Oktober wird er mit der Fliegenden Volksbühne aber auch mit Gästen den Cantatesaal bespielen und es waren einige Unterstützer und Sponsoren von Nöten, um das geplante ambitionierte Programm tatsächlich auf die Beine stellen und finanzieren zu können. Bei Don Juan in Höchst hat er jetzt, zur Halbzeit eine Auslastung von 95 Prozent. Jetzt hofft Quast natürlich, dass die Auslastung seiner für acht Monate festen Spielstätte ebenso hoch ist. „Davon können wir nur träumen, wenn wir an den Cantatesaal denken. Ebenso an die Breite des Publikums bei Barock am Main, da sind alle Altersschichten vertreten. Das ist für uns das Vorbild für ein lebendiges Volkstheater in der Stadt.“
Für die kommende Spielzeit habe man das Programm unter abenteuerlichen Bedingungen zusammengestellt, sagt der Schauspieler. Letztlich habe der Magistratsbeschluss mit der Neuigkeit, dass der Cantatesaal genutzt werden könne, die schon bestehende Programmplanung durcheinandergebracht und die Lage grundlegend geändert. Außerdem habe man sich nicht nur mit den künftige Stücken beschäftigt, sondern auch mit der Gestaltung des einstigen Volkstheaters. „Wir wollen die Geschichte des Cantatesaals wieder in Erinnerung rufen. 1957 sei er entstanden und sei damals einer der ersten Säle in der Stadt gewesen, die für Kammerkonzerte genutzt wurden als andere Säle noch kaputt waren. Später habe er als Veranstaltungsort des Buchhandels fungiert und durch die illustren Gäste und Literaten weltweite Bedeutung erlangt. Daher solle künftig eine Tafel im Foyer hängen mit der wechselhaften Geschichte des Saals. Hinzu käme die Nachbarschaft zum Goethehaus: „Daraus werden wir Funken schlagen“, kündigt Quast poetisch an. Man wolle sich mit dem Dichter beschäftigen und die Örtlichkeit mit Hilfe von befreundeten Künstlern aufwerten. So werde der Hof nicht mehr länger ein Parkplatz sein, sondern Ausstellungsort etwa für die Skulpturen von Gabriele von Lutzau. Im Foyer sei eine Installation geplant und im unteren Foyer werde man eine mobile Studiobühne errichten, kündigte Quast an. Dort wolle man Kinderstücke mit rund 50 Zuschauern aufführen, etwa in Kooperation mit dem Theater Grüne Soße. Freilich werde auch der Cantatesaal etwas aufgehübscht. „Wir wollen den Saal neutralisieren, so dass der Schwung der 50er Jahre sichtbar wird.“ Anfang September werden Mitarbeiter der BHF –Bank dort den Pinsel schwingen, eine andere Art der Unterstützung von außen neben der finanziellen.
Und das Programm ab 2. Oktober? “Goethe, Mozart, Stoltze, Deichsel, Jacques Offenbach, Büchner und Robert Gernhard. Das ist unser Auftakt, wo jeden Tag etwas anderes stattfindet. Es wird ordentlich Krach gemacht“, verrät Quast. Etwa am 3. Oktober mit Faust I., ein Werk, das die Fliegende Volksbühne an jedem ersten Montag im Monat aufführen will. Ferner sei eine Reihe geplant namens „Brückenkopfromantik“, die durch eine Zusammenarbeit mit dem Hochstift entstanden ist. „Es hat mich am Standort gereizt, dass wir uns auf umkämpftem Gelände befinden. Auf einem Grundstück, wo das Deutsche Romantikmuseum entstehen könnte." Über die acht Monate hinweg sollen sich elf Produktionen mit romantischer Literatur beschäftigen, auch eine Lesung von Heinrichs Giskes aus dem Sandmann von E.T.A. Hoffmann sei geplant. „Das ist eine Delikatesse für ein ganz bestimmtes Publikum. Wir machen nicht nur Theater für Grundschulabsolventen, sondern auch für Abiturienten und Akademiker.“ „Bleiwe losse" von Wolfgang Deischsel steht ebenfalls ab Oktober auf dem Plan , wie auch die den Volksliedern und Büchner gewidmete Aufführung „Den Stern die Nas’ schneuze“. Das Publikum kann sich aber auch auf die Reihe „mittwochs Offenbach“ freuen, vier Operetten von Jacques Offenbach werden aufgeführt und auch „Stol(t)ze Frauen“ ist ein nur von Frauen getragenes Stück, das im Cantatesaal Premiere feiert und sich mit Stoltzes Verbindung zu der Damenwelt auseinandersetzt. Karten für die Veranstaltungen sind bereits jetzt erhältlich.
Für die kommende Spielzeit habe man das Programm unter abenteuerlichen Bedingungen zusammengestellt, sagt der Schauspieler. Letztlich habe der Magistratsbeschluss mit der Neuigkeit, dass der Cantatesaal genutzt werden könne, die schon bestehende Programmplanung durcheinandergebracht und die Lage grundlegend geändert. Außerdem habe man sich nicht nur mit den künftige Stücken beschäftigt, sondern auch mit der Gestaltung des einstigen Volkstheaters. „Wir wollen die Geschichte des Cantatesaals wieder in Erinnerung rufen. 1957 sei er entstanden und sei damals einer der ersten Säle in der Stadt gewesen, die für Kammerkonzerte genutzt wurden als andere Säle noch kaputt waren. Später habe er als Veranstaltungsort des Buchhandels fungiert und durch die illustren Gäste und Literaten weltweite Bedeutung erlangt. Daher solle künftig eine Tafel im Foyer hängen mit der wechselhaften Geschichte des Saals. Hinzu käme die Nachbarschaft zum Goethehaus: „Daraus werden wir Funken schlagen“, kündigt Quast poetisch an. Man wolle sich mit dem Dichter beschäftigen und die Örtlichkeit mit Hilfe von befreundeten Künstlern aufwerten. So werde der Hof nicht mehr länger ein Parkplatz sein, sondern Ausstellungsort etwa für die Skulpturen von Gabriele von Lutzau. Im Foyer sei eine Installation geplant und im unteren Foyer werde man eine mobile Studiobühne errichten, kündigte Quast an. Dort wolle man Kinderstücke mit rund 50 Zuschauern aufführen, etwa in Kooperation mit dem Theater Grüne Soße. Freilich werde auch der Cantatesaal etwas aufgehübscht. „Wir wollen den Saal neutralisieren, so dass der Schwung der 50er Jahre sichtbar wird.“ Anfang September werden Mitarbeiter der BHF –Bank dort den Pinsel schwingen, eine andere Art der Unterstützung von außen neben der finanziellen.
Und das Programm ab 2. Oktober? “Goethe, Mozart, Stoltze, Deichsel, Jacques Offenbach, Büchner und Robert Gernhard. Das ist unser Auftakt, wo jeden Tag etwas anderes stattfindet. Es wird ordentlich Krach gemacht“, verrät Quast. Etwa am 3. Oktober mit Faust I., ein Werk, das die Fliegende Volksbühne an jedem ersten Montag im Monat aufführen will. Ferner sei eine Reihe geplant namens „Brückenkopfromantik“, die durch eine Zusammenarbeit mit dem Hochstift entstanden ist. „Es hat mich am Standort gereizt, dass wir uns auf umkämpftem Gelände befinden. Auf einem Grundstück, wo das Deutsche Romantikmuseum entstehen könnte." Über die acht Monate hinweg sollen sich elf Produktionen mit romantischer Literatur beschäftigen, auch eine Lesung von Heinrichs Giskes aus dem Sandmann von E.T.A. Hoffmann sei geplant. „Das ist eine Delikatesse für ein ganz bestimmtes Publikum. Wir machen nicht nur Theater für Grundschulabsolventen, sondern auch für Abiturienten und Akademiker.“ „Bleiwe losse" von Wolfgang Deischsel steht ebenfalls ab Oktober auf dem Plan , wie auch die den Volksliedern und Büchner gewidmete Aufführung „Den Stern die Nas’ schneuze“. Das Publikum kann sich aber auch auf die Reihe „mittwochs Offenbach“ freuen, vier Operetten von Jacques Offenbach werden aufgeführt und auch „Stol(t)ze Frauen“ ist ein nur von Frauen getragenes Stück, das im Cantatesaal Premiere feiert und sich mit Stoltzes Verbindung zu der Damenwelt auseinandersetzt. Karten für die Veranstaltungen sind bereits jetzt erhältlich.
23. August 2013, 11.19 Uhr
Nicole Brevoord
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Sieben Vorführungen in Frankfurt
Italo-Französische Filmwoche
Auch in diesem November heißt es wieder: Frankreich gegen Italien. Die französische Filmwoche und Verso Sud buhlen erneut parallel um die Zuschauergunst als letzte Frankfurter Filmreihen in diesem Jahr.
Text: Gregor Ries / Foto: Der Porträtfilm „Ciao, Marcello - Mastroianni L'Antidivo” von Regisseur Fabrizio Corallo © DFF
KulturMeistgelesen
- Kunstausstellung in EschbornGesammelte Fotografien der Deutschen Börse
- Lilian Thuram in FrankfurtFranzösische Fußballlegende spricht über Rassismus
- Literatur in FrankfurtNeue Lesebühne im Café Mutz
- Filmfestival in WiesbadenExground Filmfest legt Fokus auf Flucht und Migration
- No Other LandEin Skandalfilm, der keiner sein will
23. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen