30 Jahre Mambo, Wassermelone und mein Tanzbereich

Dirty Dancing begeistert noch immer – auch als Show

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Das Weihnachtsgastspiel in der Alten Oper hat es diesem Jahr in sich: Gezeigt wird die Bühnenshow „Dirty Dancing“ und ohne gute Laune und eine Handvoll Ohrwürmer wie „Time of My Life“ wird wohl kein Zuschauer den Saal verlassen.

Nicole Brevoord /

Es soll ja Menschen geben, die den Streifen „Dirty Dancing“ gleich mehrfach im Kino gesehen haben. Irgendwie traf die Coming-of-Age-Geschichte der naiven, behüteten Tochter Frances Houseman, von allen Baby genannt, die mit den Eltern in einem Urlaubsressort Ferien macht und dort die große Liebe in Form von Johnny Castle, dem Tanzlehrer und Showtänzer des Hotels, findet, den Nerv der Zeit. Die Musik geht ja auch leicht ins Ohr und plötzlich wollten 1987 alle Mambo tanzen lernen. Sätze wie „Mein Baby gehört zu mir“ oder „Ich habe eine Wassermelone getragen“ können die Fans natürlich spontan mitsprechen. Von den Produzenten hätte damals wohl keiner gedacht, dass aus dem 6 Millionen Dollar günstigen Low-Budgetfilm mal ein Kassenschlager wird, der 170 Millionen Dollar einbringt. Und das Faszinierende: 30 Jahre nach dem Kultfilm funktioniert die Story samt Soundtrack immer noch – auch auf der Bühne!

Vom 19. Dezember an und bis zum 7. Januar wird die äußerst aufwendige Bühnenshow Dirty Dancing im Großen Saal der Alten Oper zu sehen sein. Ein unterhaltsames Spektakel, das es dem Zuschauer schwermacht, die Füße still zu halten, weil die Melodien und die temperamentvollen Tanzeinlagen so mitreißend sind. Das Publikum wird mit in das Urlaubsressort der Kellermans gesogen, geht auf Zeitreise in das Jahr 1963 und erlebt, wie die Weltverbesserin Baby die erste Liebe erlebt, für die ungewollt schwangere Tänzerin Penny einspringt und sich binnen kurzer Zeit vom tapsigen Teenager zur Frau und zur guten Tänzerin entwickelt und es wird herzlich über die schräge singende Schwester Babys gelacht. All das begleitet von Hits wie „Do you love me?“ oder „She’s like the wind“. Insgesamt 28 Darsteller sind auf der Bühne zu sehen, die allesamt Outfits tragen, wie wir sie aus dem Kultfilm kennen. Das Bühnenbild ist sehr wandelbar, der Zuschauer wird Zeuge wie die Handlungsorte durch die Drehelemente im Nu wechseln können. Eben noch im Ballsaal, dann schon wieder in Johnnys Zimmer. Richtig kreativ – aber auch etwas ulkig – wird es in der Szene, in der Baby und Johnny die legendäre Hebung im See proben. Ja da wird man auch in der Alten Oper Wasser sehen und Planschen hören.


Foto: Jens Hauer

Die Bühnenfassung von Dirty Dancing enthält 52 Songs, also etwas mehr als der Film und es sind auch ein paar kleine zusätzliche Szenen eingebaut, etwa auch solche, die der Story eine größere historische Tiefe geben. Etwa, wenn im Radio ausschnittsweise die Rede Martin Luther Kings, „I have a dream“, zu hören ist. Es ist eine Freude, den Mambo und Merengue tanzenden Darstellern zuzusehen, es sind einige lustige Gags eingebaut und die Songs werden übrigens nicht von den Hauptdarstellern gesungen, was dem Stück sehr gut tut. Und so macht „Dirty Dancing“ auch ohne Jennifer Grey und Patrick Swayze tatsächlich sehr viel Spaß.

>>Dirty Dancing, 19.12.-7.1. Alte Oper, Tickets 29,90 –91,90 Euro


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