Die BAO Fokus geht seit einem Jahr gegen Kindesmissbrauch vor. Nun hat das Hessische Innenministerium eine erste Bilanz gezogen. Allein in den vergangenen Wochen habe die Organisation gegen 35 verdächtige Männer ermittelt.
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Seit einem Jahr ermittelt die Besondere Aufbauorganisation (BAO) Fokus gegen Kindesmissbrauch sowie Kinderpornographie in Hessen. Die polizeiinterne Organisation ist im Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) angesiedelt und führt landesweite Ermittlungsverfahren. Hessenweit hat die BAO Fokus seit einem Jahr 1255 Durchsuchungen durchgeführt, 18 Haftbefehle vollstreckt sowie 22 663 Datenträger sichergestellt. Des Weiteren erfolgten erkennungsdienstliche Maßnahmen gegen 776 Beschuldigte, von denen 399 unmittelbar nach den Durchsuchungen vernommen worden sind. Die Beschuldigungen beziehen sich unter anderem auf sexuellen Missbrauch von Kindern und auf den Erwerb sowie Besitz von Kinder- und Jugendpornographie.
Neben der Verfolgung von Sexualstraftätern in Hessen konzentriere sich die BAO Fokus auch auf die Unterstützung weltweiter Fahndungen gegen Kinderpornografie, heißt es in einer Mitteilung des Hessischen Innenministeriums. „Mit den Maßnahmen der BAO Fokus unterstreicht die hessische Polizei, dass der Kampf gegen Kindesmissbrauch höchste Priorität hat“, sagte Innenminister Peter Beuth (CDU). Allein in den vergangenen Wochen habe die Organisation gegen 35 Männer ermittelt. Diese unterliegen dem Verdacht, Inhalte im Internet aufgerufen zu haben, die als Kinderpornographie kategorisiert werden können. „Wir schauen auf ein Jahr erfolgreiche, aber auch schwierige Arbeit der BAO Fokus zurück“, so der Präsident des HLKA, Andreas Röhrig.
Um die Ermittlungen noch effizienter zu gestalten, habe die Landesregierung zudem vier Millionen Euro für eine moderne IT-Infrastruktur bereitgestellt. Somit können das HLKA und der Innovation Hub 110 des Hessischen Präsidiums für Technik eine gemeinsame Forensikplattform entwickeln, um die Bekämpfung von Kinderpornographie zu verbessern.