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Früher Kindstod
Wenn das Kind schon vor dem Leben stirbt
Kleine silberne Blätter und zwei große blattförmige Gräber erinnern auf dem Hauptfriedhof an früh verstorbene Kinder. Dort sollen sie sichtbar werden und ihre Eltern Kraft in ihrer Trauer finden. Vergangene Woche wurde das neue Grabfeld eingeweiht.
Zwei blattförmige bepflanzte Flächen, umrandet von hellen Pflastersteinen, liegen seit einer Weile am Rande des Hauptfriedhofs. An der Spitze eines Blattes steht ein großer runder Stein auf einem anderen; davor ein unauffälliger kupferner Baum. Am Boden um seinen Stamm liegen steinerne Herzen und Engel, Grabkerzen und andere Erinnerungsstücke. An den kupfernen Ästen hängen silberne blattförmige Schilder, die im Wind leise aneinander klappern. „Wir werden dich nie vergessen! Es tut mir so leid!“, steht auf einem der Schilder. Auf den anderen sind Namen und Daten zu lesen. Sie stehen für die Kinder, die in den beiden Blätterflächen am Boden begraben sind.
Vergangene Woche wurde das neue Grabfeld für früh verstorbene Kinder eingeweiht. „Ein Hauch von Leben II“ heißt es, das erste liegt bereits seit 20 Jahren an anderer Stelle auf dem Hauptfriedhof. Viermal im Jahr werden an der neuen Gedenkstätte nun Kinder bestattet, die bereits vor dem Ende der 24. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht von höchstens 500 Gramm tot geboren oder kurz nach der Geburt verstorben sind. „Man will als Eltern nicht erleben, dass das eigene Kind stirbt“, sagt Jessica Hefner, Vorsitzende des Vereins „Unsere Sternenkinder Rhein-Main“, der gemeinsam mit Klinikseelsorgern der Frankfurter Geburtskliniken, der Initiative Regenbogen und dem Rat der Religionen an der Eröffnung beteiligt war. „Ein solcher Ort hilft, mit dieser Erfahrung umgehen zu können. Dort kann ich trauern und mich verbunden fühlen“, sagt Hefner.
Sie selbst hat drei „Kinder im Jenseits", wie Jessica Hefner sie nennt. Weil bei zwei von ihnen die Schwangerschaft schon zu weit fortgeschritten war und sie bei ihrem ersten Kind die Möglichkeit noch nicht kannte, ist keines ihrer Kinder in einem Gemeinschaftsgrab bestattet. „Bei allen drei Kindern war es mir aber wichtig, einen Ort zu haben, an den ich gehen kann und wo ich nur mit diesen Kindern verbunden bin“, sagt Hefner. Sich selbst um die Bestattung zu kümmern, sei für sie sehr schwierig gewesen. Um den Eltern diese Belastung abzunehmen, bietet das Grabfeld die Möglichkeit der Gemeinschaftsbestattung. Die Kosten werden vom Krankenhaus übernommen, das Grünflächenamt pflegt die Pflanzen. „Natürlich können sich die Eltern auch für ein Einzelgrab entscheiden, aber viele finden es tröstlich, dass ihr Kind nicht allein ist. Dieser Gedanke von Gemeinschaft gibt vielen Halt“, erklärt Jessica Hefner.
Der Verein „Unsere Sternenkinder“ ist Anlaufstelle für viele Familien, die mit einem frühen Kindstod umgehen müssen. Die Entscheidung, das früh verstorbene Kind bestatten zu lassen, liegt vor der 24. Schwangerschaftswoche oder unter 500 Gramm Geburtsgewicht bei den Eltern. Vielen helfe die Bestattung, den Tod ihres Kindes anzunehmen, sagt Jessica Hefner. Die blattförmigen Gräber und die silbernen Blätter am Kupferbaum auf dem Hauptfriedhof machen die Kinder, die bis dahin nur im Mutterleib existierten, sichtbar. So soll das Grabfeld die Eltern auf dem Weg, den Tod ihres Kindes wahrzuhaben und zu trauern, unterstützen.
Vergangene Woche wurde das neue Grabfeld für früh verstorbene Kinder eingeweiht. „Ein Hauch von Leben II“ heißt es, das erste liegt bereits seit 20 Jahren an anderer Stelle auf dem Hauptfriedhof. Viermal im Jahr werden an der neuen Gedenkstätte nun Kinder bestattet, die bereits vor dem Ende der 24. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht von höchstens 500 Gramm tot geboren oder kurz nach der Geburt verstorben sind. „Man will als Eltern nicht erleben, dass das eigene Kind stirbt“, sagt Jessica Hefner, Vorsitzende des Vereins „Unsere Sternenkinder Rhein-Main“, der gemeinsam mit Klinikseelsorgern der Frankfurter Geburtskliniken, der Initiative Regenbogen und dem Rat der Religionen an der Eröffnung beteiligt war. „Ein solcher Ort hilft, mit dieser Erfahrung umgehen zu können. Dort kann ich trauern und mich verbunden fühlen“, sagt Hefner.
Sie selbst hat drei „Kinder im Jenseits", wie Jessica Hefner sie nennt. Weil bei zwei von ihnen die Schwangerschaft schon zu weit fortgeschritten war und sie bei ihrem ersten Kind die Möglichkeit noch nicht kannte, ist keines ihrer Kinder in einem Gemeinschaftsgrab bestattet. „Bei allen drei Kindern war es mir aber wichtig, einen Ort zu haben, an den ich gehen kann und wo ich nur mit diesen Kindern verbunden bin“, sagt Hefner. Sich selbst um die Bestattung zu kümmern, sei für sie sehr schwierig gewesen. Um den Eltern diese Belastung abzunehmen, bietet das Grabfeld die Möglichkeit der Gemeinschaftsbestattung. Die Kosten werden vom Krankenhaus übernommen, das Grünflächenamt pflegt die Pflanzen. „Natürlich können sich die Eltern auch für ein Einzelgrab entscheiden, aber viele finden es tröstlich, dass ihr Kind nicht allein ist. Dieser Gedanke von Gemeinschaft gibt vielen Halt“, erklärt Jessica Hefner.
Der Verein „Unsere Sternenkinder“ ist Anlaufstelle für viele Familien, die mit einem frühen Kindstod umgehen müssen. Die Entscheidung, das früh verstorbene Kind bestatten zu lassen, liegt vor der 24. Schwangerschaftswoche oder unter 500 Gramm Geburtsgewicht bei den Eltern. Vielen helfe die Bestattung, den Tod ihres Kindes anzunehmen, sagt Jessica Hefner. Die blattförmigen Gräber und die silbernen Blätter am Kupferbaum auf dem Hauptfriedhof machen die Kinder, die bis dahin nur im Mutterleib existierten, sichtbar. So soll das Grabfeld die Eltern auf dem Weg, den Tod ihres Kindes wahrzuhaben und zu trauern, unterstützen.
4. Mai 2022, 11.50 Uhr
Laura Oehl
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Laura
Oehl >>
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25. November 2024
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