Der Erfolg der ersten "B3 Biennale des bewegten Bildes" vor einem Jahr soll 2015 wiederholt werden. Während bei einem Think Tank Experten über das Wie beraten, kommt der Nachwuchs bei der Autumn School zusammen.

Während die Bauarbeiten an der Alten Brücke laufen, wird in dem hohen schmalen Haus daneben, dem Portikus, ebenfalls gewerkelt: "Hier ist eine Kino-Arena im Bau", sagt Philippe Pirotte, Direktor des Portikus und der Städelschule. Die US-amerikanische Künstlerin Lucy Raven wird hier eine Video-Rauminstallation in 3D zeigen, die sich mit der Animations-Produktion moderner Filme auseinandersetzt. Ein Film übers Filmemachen. In 3D über 3D. Gezeigt werden internationale Animations-Künstler bei der Arbeit - als bewegunsglose Beweger.

Eröffnet wird die Ausstellung am 26. September. Sie ist Teil der "B3 Biennale des bewegten Bildes", die in diesem Jahr zwar nicht stattfindet - erst im Herbst 2015 wird es wieder so weit sein - aber dafür kommen in den nächsten Tagen Medienschaffende zu einem Think Tank und einer Autumn School zusammen. Während im ersteren Künstler und andere Experten über die Themen der nächsten B3 beraten, kann in letzterer der Medien-Nachwuchs an Workshops teilnehmen.

Die Veranstaltungen zielen auf die "Expanded Senses", das Motto der kommenden B3 Biennale, mit dem der aktuellen Medienentwicklung ensprochen werden soll. "Das bewegte Bild ist die zentrale kulturelle Kraft des 21. Jahrhunderts", sagt Bernd Kracke, Direktor der Hochschule für Gestaltung Offenbach. "Es sprengt die Formate." In den Workshops, die von Think Tank-Teilnehmern angeboten werden, kann man im Team eine Fernsehserie entwickeln, an einem Interaktiven Spielfilm mitwirken, sich mit Alternate Reality Games, Visual Novels oder dem Immersiven Film beschäftigten. In einer Master Class gibt der kanadische Filmproduzent David Gerson ("Milk", "Away we go") einen Blick hinter die Kulissen Hollywoods.

"Wir wollen uns zu einer internationalen Referenzveranstaltung etablieren", sagt Kracke. Man befinde sich dabei in einem harten Wettbewerb: "Niemand hat auf die B3 gewartet", so der HfG-Direktor. Aber der Erfolg der Biennale im vergangenen Jahr stimmt die Veranstalter hoffnungsfroh, dass sich das Ziel mit der Zeit erreichen lässt.

Zum Auftakt der Autumn School, am 29. September, wird Lucy Raven im Portikus einen Vortrag über den Zusammenhang von Arbeit und Bildproduktion halten. Darin wird es um die Geschichte und den Kontext von Arbeit in Hollywood gehen, von den fordistischen Animationsfabriken Fleischers und Disneys bis hin zu den gegenwärtigen Trends, die Arbeit an visuellen Effekten nach China und Indien auszulagern. Beginn: 19.30 Uhr.

>> Lucy Raven: Curtains, Portikus, Alte Brücke, 26.9.-23.11.