Das Projekt „Wild werden“ beschäftigt sich mit sogenannten Völkerschauen von 1878 bis 1931 im Frankfurter Zoo. Dabei geben Audiowalks an drei Tagen Anfang Juli Einblick in Hintergründe und stellen Bezüge zu heute her.
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Nicht einmal hundert Jahre ist es her, da wurden im Frankfurter Zoo noch Menschen ausgestellt, um vermeintlich andere Völker zu präsentieren. Mehr als zwei Dutzend sogenannter „Völkerschauen“ fanden von 1878 bis 1931 im Zoologischen Garten statt. Katja Kämmerer und Jan Deck vom Frankfurter Performancelabel profikollektion haben sich mit dieser Zeit beschäftigt und einen Audiowalk durch den Frankfurter Zoo konzipiert.
Vier „Völkerschauen“, die in Frankfurt zu sehen waren, werden bei dem Audiowalk ausführlicher thematisiert: die „Völkerschauen“ mit sogenannten Eskimos aus Labrador von 1880, die Dahomey-Schau von 1891, die Samoa-Schauen zwischen 1896 und 1910 und die Zurschaustellung sogenannter Südsee-Insulaner 1931. „Von Anfang an war uns wichtig, keine Bilder von ausgestellten Personen zu zeigen, um den kolonialen Blick auf die ausgestellten Menschen nicht zu reproduzieren. Dennoch wird es viel um den Blick auf die Inszenierung von Menschen und Natur in den ‚Völkerschauen‘ gehen. Das Publikum wird beim Audiowalk einzeln durch verschiedene Stationen im Zoo geführt und hört eine Collage aus eingesprochenem Text, Sound und den Stimmen der von uns interviewten Expert:innen“, erklären Kämmerer und Deck.
Die Audiowalks finden am Samstag und Sonntag, 2. und 3. Juli, sowie Samstag, 9. Juli, zwischen 12 und 17 Uhr im Zoo statt. Interessierte können über profikollektion.de einen Walk mit einer Präferenz für ein mögliches Zeitfenster buchen.