Yasmeen Godders Tod

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DerChristian /

Am Anfang ist es nicht viel mehr als ein harmloser Kinderreigen. Zwei Tänzerinnen spielen auf der kahlen Fläche eines leeren Tanzstudios. Doch dann gesellt sich ein Paar hinzu - und das Spiel nimmt bösartige Züge an. Die 1973 in Jerusalem geborene Yasmeen Godder entwirft in ihrem Werk „I am mean, I am“ eine düstere Szenerie zwischenmenschlicher Machtverhältnisse. Premiere war am Freitag im Mousonturm.

Das knapp 70 Minuten dauernde Stück für drei Tänzerinnen und einen Tänzer trägt stark narrative Züge. In fast deklamatorischer Weise erarbeiten Godder, Eran Shanny, Maya Weinberg und Dana Yahalomi zu der Musik von Keiji Haino menschliche Verhaltensprozesse. Im Versuch das eigene Unbehagen und die Leere zu überwinden, stürzen sich die vier in immer größere Gewalttätigkeiten, die dann wieder in intime Momente übergehen. Dabei geht es um Emotionen und Geschlechterstereotypen. Um Liebe und Hass, um Macht und Gewalt. Um Besitz, Rache und Angst. Um Sex und Obsession, um Rivalitäten, Abhängigkeiten. Kontrolle. Verlust. Um Kontrollverlust. - Und Tod. Konsequent zu Ende geführt und packend getanzt.

Foto: Marco Caselli


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