Frankfurts Familienfreundlichkeit macht sich schon an der Statistik bemerkbar. Mit etwa 6500 Babys im Jahr liegt die Stadt über dem Bundesdurchschnitt. Damit das auch so bleibt, hat sich die Stadt Frankfurt zusammen mit dem Kinderbüro in Bornheim etwas Besonderes einfallen lassen: Jedes neugeborene Kind erhält ein Willkommenspaket, mit allem, was seine frischgebackenen Eltern an Starthilfe benötigen. „Es ist wichtig, Kinder liebevoll zu empfangen,“ sagt Bürgermeisterin Jutta Ebeling, die heute nachmittag bereits die ersten Pakete an Eltern im Kinderbüro verteilt hat. „Wir wollen signalisieren, dass Frankfurter gleich jeder Herkunft willkommen sind,“ sagt Ebeling. „Damit wollen wir einen Beitrag zur frühen Förderung von Kindern leisten.“ Noch immer hänge die Bildung und Entwicklung der Kinder vom sozialen Status der Kinder ab. Durch die präventive Förderung von klein auf verspricht man sich eine Verbesserung der Chancengleichheit. Dazu will man zunächst das Informationsdefizit aufheben. Um das zu erreichen, hat das Kinderbüro für das Paket eine Mappe mit Informationen zu Adressen von Beratungsstellen und anderen sozialen Einrichtungen rund um das Kind in Frankfurt zusammengestellt. Ergänzt wird das Material mit einer Sonderausgabe der Gelben Seiten für Familie und Kind. Eine Broschüre berät Eltern über das erste Lebensjahr ihres Säuglings.
Der Inhalt des Pakets soll aber nicht nur nützen, sondern auch erfreuen: In einem bunten Willkommensbuch der Stadt können Eltern die ersten Tage ihres Babys dokumentieren. Eintracht Frankfurt legt dem Paket einen Strampelanzug mit Vereinslogo bei, die Stalburg Theater Tonträgerei eine CD mit Kinderliedern, die von Frankfurter Musikern neu interpretiert werden. „Zuckerschnecksche, Prinzje Co“ heißt die Platte, die von Claudia und Gregor Praml produziert wurde und „die auch Eltern gut hören können“, meint Gregor Praml. Außerdem wird das 90000 Euro teure Projekt von der Deutschen Börse und der Commerzbank unterstützt.
Vom 15. Oktober an werden die Willkommenspakete in allen Geburtskliniken verteilt. Aber auch alle Eltern, die in diesem Jahr schon ein Kind bekommen haben, können sich im Kinderbüro in der Schleiermacherstraße ein Paket abholen. Die Eltern, die noch ein Kind erwarten, werden ebenfalls nicht leer ausgehen. Jutta Ebeling versichert: „Nächstes Jahr gibt’s das wieder.“