Weihnachtsmarkt 2015

Ein Blick hinter die Kulissen

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Der Frankfurter Weihnachtsmarkt hat in den ersten Tagen weniger Besucher angelockt, als in den Vorjahren. Dennoch besticht er auch in diesem Jahr mit seiner Vielfältigkeit, weshalb ein Besuch doch immer wieder lohnt.

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„Was ist das denn?“, fragt ein Kind, als es mit seiner Kindergartengruppe vor der Bühne auf dem Römerberg steht. Dort ziehen die lebensgroßen Tier- und Menschenfiguren besonders die jungen Besucher auf dem Weihnachtsmarkt an. Sie sind neben dem 32 Meter hohen Weihnachtsbaum die zweitbeliebteste Attraktion. „Das ist die Krippe“, erklärt die Betreuerin und zeigt den Kindern Kamel, Ochse, Esel, Maria und Josef, die sich alle um das Jesuskind in der Krippe versammelt haben.
Neben diesen Hauptattraktionen hat der Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg auch einiges an Verkaufsständen zu bieten. Zwischen 25 bis 30 Prozent aller Buden sind Imbiss- oder Gastronomiestände. 30 bis 40 Prozent verkaufen Geschenkartikel und 20 Prozent typische Weihnachtsmarktartikel und Kunsthandwerkliches. Süßwarenstände machen rund fünf Prozent aus. 1200 Arbeitskräfte seien in diesem Jahr im Einsatz, sagt Kurt Stroscher, Veranstaltungsleiter der Tourismus+Congress GmbH. Wer zu einer bestimmten Bude wolle, müsse jedoch etwas suchen, denn es gebe keine Ständestruktur und deshalb keine Uniformität. Dies garantiere die Individualität.

Der Weihnachtsmarkt sei dennoch immer von Grund auf rustikal und klassisch gehalten, sagt Stroscher. Trotz vieler Stammbauten werde er aber immer neu konzipiert und neue Aufbauten mitreingenommen, denn ein Einheitsmarkt, auf dem jedes Jahr am selben Platz dieselben Artikel angeboten würden, wolle man nicht sein. Dieses Jahr sind es der Imbiss „Türmchen am Römer“ und die Gaststube „Winzer Glühwein“, die neu sind. Dadurch gibt es nun mit insgesamt sieben Gasstuben eine mehr als im Vorjahr - sehr zur Freude der Besucher, die sich bei Regen und Kälte lieber drinnen aufhalten, denn 60 Prozent von ihnen kommen wegen des Essens und Trinkens. 30 Prozent seien wegen des Geschenkekaufs und wegen Weihnachtsartikeln da, 15 Prozent zum Bummeln und weitere 15 Prozent um Freunde zu treffen. Wo der Weihnachtsmarkt früher als Verkaufsmarkt diente, stehe heute vor allem der gesellschaftliche Aspekt im Vordergrund, denn im Durchschnitt kommen die Besucher dreimal und rund 80 Prozent von ihnen in Begleitung.

Seit der Eröffnung des diesjährigen Weihnachtsmarkts gab es jedoch rund 20 Prozent weniger Besucher als in den letzten Jahren. Dafür hat Stroscher eine einfache Erklärung: Das Wetter und der Schweizer Gaststar Francine Jordi, die in Deutschland nicht sehr populär ist. Man blicke den kommenden Wochen jedoch positiv entgegen. „Es wird sich einspielen“, sagt Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH. Dass dieser Besucherrückgang auch mit Terrorängsten zu tun hat, streitet Feda nicht ab und Stroscher sagt: „Wenn man solche Ängste hat, was soll man tun?“ Für die Besucher seien die Sicherheitsvorschriften immer optimiert, denn schon seit 2001 gelten Weihnachtsmärkte als abstrakt gefährdet, erklärt Stroscher.

So findet man auf dem Römerberg auch an einigen Stellen riesige Fluchtwegzeichen, die den Besuchern im Fall der Fälle den Weg aus der Menge weisen sollen. Zwei Unfallhilfsstellen, eine an der Hauptwache und eine am Römerberg, sind auch immer einsatzbereit. Lautsprecheranlagen, die den ganzen Weihnachtsmarktraum umfassen, kämen bei Notfällen zum Einsatz, denn diese sind direkt mit der Polizeiwache verbunden, die sich im alten Presseclub befindet.

Diese allgegenwärtigen Ängste halten die kleinen und so manche großen Besucher trotzdem nicht davon ab, den Markt in vollen Zügen zu genießen, denn am Samstagnachmittag bekam man bei Sonnenschein wieder das typische Weihnachtsmarkt-Feeling: Menschenmassen, lange Schlagen bei den Verkaufsständen und den Geruch von gebrannten Mandeln ständig in der Nase.


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