Lesen Polizisten gerne Krimis? Kann mein Pudel Polizeihund werden und wie kommen die Kripobeamten den Verbrechern auf die Spur? All diese Fragen werden beim Tag der offenen Tür im Polizeipräsidium beantwortet.
Nicole Brevoord /
Mal ehrlich, vielleicht haben Sie einen Polizisten schon mal nach dem Weg gefragt, aber würden Sie ihn fragen, wo er schießen übt und wie es in einem Wasserwerfer aussieht? Wahrscheinlich nicht. Aber beim Tag der offenen Tür am 24. Juni im Polizeipräsidium Frankfurt, da könnte man genügend Ansprechpartner finden, um alles rund ums Polizeileben zu erfahren. Zwischen 13 und 19 Uhr öffnen sich die Türen des Polizeipräsidiums in der Adickesallee. Wer hinein will, muss sich einer Sicherheitskontrolle unterziehen (also Rucksäcke daheimlassen), aber danach steht ganz viel Spaß auf dem Programm. Es gibt Live-Musik und Gastronomie, regelmäßige gibt es Vorführungen der Diensthunde, des Spezialeinsatzkommandos (SEK), von der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit und von der Rettungshundestaffel. Alle halbe Stunde finden Krimilesungen statt, es werden Vorträge gehalten zu den Themen Hotel- und Taschendiebstahl sowie Opferschutz. Bei den höchst seltenen Führungen, dürfen die Besucher auch einen Blick in die Raumschießanlage und Sporthalle werfen, wo die Polizeibeamten trainieren und sich fit halten. Auf der Blaulichtmeile direkt vor dem Eingang des Präsidiums werden diverse Einsatzfahrzeuge der Polizei und der Feuerwehr ausgestellt. Hier kann man dann auch mal in den Wasserwerfer schauen oder das Boot der Wasserschutzpolizei begutachten. Einzig ein Hubschrauber wird leider wegen eines Einsatzes nicht zu sehen sein. Während sich die Kinder beim Schminken oder beim Bobby-Car-Rennen vergnügen, kommen Freunde der Philatelie beim Stand der Sonderbriefmarken auf ihre Kosten. Außerdem gewährt das Kriminalmuseum interessante Einblicke und auch die Gefangenensammelstelle kann zum Ort des Öffentlichen Interesses werden. Wie verhält man sich eigentlich, wenn man sich mit dem Auto überschlägt und auf dem Dach liegend den Sicherheitsgurt lösen will? Genau das erfährt man beim Überschlagssimulator, der übrigens Bestandteil der Grundausbildung der Polizisten ist.
„Den letzten Tag der offenen Tür hatten wir 2011. Seither ist die Nachfrage wieder sehr groß“, sagt Polizeisprecherin Carina Lerch. Mit mehr als 20.000 Besuchern wird in diesem Jahr gerechnet. „Wir raten dringend zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln“, sagt Lerch. Selbstredend sei bei den Vorbereitungen des Tags der offenen Tür nicht nur das Programm relevant gewesen, auch die Frage der Sicherheit habe man den aktuellen Begebenheiten angepasst. Wobei man bei mehreren hundert Polizisten, die beim Fest in zivil oder in Uniform, dabei sein werden, wohl von einem Höchstmaß an Sicherheit ausgehen kann.
Anlass für diesen Tag der offenen Tür ist übrigens das 150-jährige Bestehen des Polizeipräsidiums Frankfurt. Am 1.10.1867 habe man die Polizei nach preußischem Recht in der Stadt installiert, berichtet Sascha Newiadomsky, der die Veranstaltung vorbereitet. Was mit 100 Polizeisoldaten begonnen habe, zähle nun 3700 Beamte. Übrigens wurde in Frankfurt erst 1981 die erste Polizeibeamtin eingestellt.