Waldzustandsbericht

Die Trockenheit setzt dem Stadtwald zu

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So sehr uns gefreut hatte, dass dieser Sommer nicht verregnet war, nicht mal der Oktober: Für die Bäume im Stadtwelt ist diese Trockenheit nicht gut. Seit 1984 war es nicht mehr so schlecht um die Bäume bestellt.

nb/pia /

Der Stadtwald ist Frankfurts grüne Lunge. Doch den Bäumen des Waldes geht es in diesem Jahr schlecht, ebenso wie den Straßenbäumen in der City. Das ist ein herber Rückschlag. Denn nach Jahren der stetigen Verbesserung ist der Zustand der Bäume in etwas so schlecht wie zuletzt 1984. Aus dem diesjährigen Baumzustandsbericht des Umweltdezernats geht hervor, dass 85,4 Prozent der Bäume Blatt- beziehungsweise Nadelverluste erlitten haben, nicht jetzt im Herbst, sondern bereits im Juli und August. Das bedeutet: weniger als 15 Prozent der Bäume haben die Rekordhitze und Dürre unbeschadet überstanden. Fast die Hälfte aller untersuchten Bäume hatten gelichtete Kronen mit stärkeren Blatt- und Nadelverlusten von bis zu 100 Prozent. Ein Prozent der Bäume war sogar ganz abgestorben. Zuletzt wurden 1984 ähnlich schlechte werte erhoben. Jährlich werden für den Bericht immer im Juli und August auf fest ausgewiesenen Probeflächen im Stadtwald insgesamt 1.660 Bäume untersucht.

„In den 1980er Jahren litt der Wald unter Luftschadstoffen, nun setzt ihm der Klimawandel zu“, sagt Heilig. „Wir wissen zwar aus den Jahren 2003 und 2006, dass sich der Stadtwald nach einem Hitzesommer auch wieder erholen kann, doch wenn solche Wetterextreme immer häufiger auftreten, wird es kritisch.“ Ein vitaler Stadtwald sei heute wichtiger denn je für das Stadtklima. Überdies binden die Bäume beim Wachstum CO2, also den Schadstoff, der für den globalen Klimawandel verantwortlich ist.

Doch im Jahr 2015 hat es nur wenig Niederschläge gegeben, das begann schon mit einem sehr trockenen Frühjahr setzte sich in einem ebensolchen Hochsommer mit Rekordtemperaturen von bis zu 39,6 Grad Celsius fort.Vor allem die Eichen-Altbestände machen dem StadtForst Sorgen. Bei den Bäumen, die älter als 60 Jahre sind, haben die Förster massive Blattverluste aufgrund des zu warmen Frühjahrs und der Ausbreitung verschiedener Schadinsekten wie beispielsweise Frostspanner und Eichenwickler verzeichnet. Aber auch Buchen und Kiefern wiesen Trockenschädigungen auf, teilweise vertrockneten die Früchte und keimten gar nicht auf.


Es ist künftig aufgrund der klimatischen Änderungen vermehrt mit trockeneren Sommern und niederschlagsarmen Wintern zu rechnen, woran sich die Kiefern am ehesten anpassen können werden. Auch für die Trauben-, die Roteiche und die Buche wird es weniger problematisch sein. Doch gilt es, auch die Eichen im Stadtwald zu erhalten.


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