Ein U-Bahnfahrer befreite am gestrigen Sonntag einen Rollstuhlfahrer aus einem Gleisbett im Stadtteil Dornbusch. Zuvor wurde der Mann von seinem Begleiter dort hingeschoben und zurückgelassen. Beide sollen alkoholisiert gewesen sein.
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In der Nacht zum gestrigen Sonntag kam es gegen 1 Uhr zu einem Zwischenfall an der Haltestelle Fritz-Tarnow-Straße im Dornbusch. Ein 68-Jähriger schob einen 32-jährigen Rollstullfahrer ins Gleisbett der U-Bahn. Nachdem dieser aus dem Rollstuhl gefallen war, ließ der Begleiter ihn dort zurück. Eine selbstständige Befreiung war dem gehbehinderten Mann nicht mehr möglich. Täter und Opfer sollen während der Tat alkoholisiert gewesen sein und aus dem Trinkermillieu stammen.
Rettung durch Bahnfahrer
Schlimmeres konnte durch einen U-Bahnfahrer vermieden werden, der den auf den Gleisen liegenden Rollstuhlfahrer frühzeitig sah. Der Fahrer bremste ab und hob den Rollstuhlfahrer aus dem Gleisbett. Lange habe der Mann nicht im Gleisbett gelegen. „Eine Minute später muss die U-Bahn bereits an der Gefahrenstelle eingetroffen sein", so ein Sprecher der Polizei. Der Bereich vor der Haltestelle ist eine bekannte Gefahrenstelle, weshalb der U-Bahnfahrer entsprechend langsam heranfuhr.
Der 32-jährige Rollstuhlfahrer blieb unverletzt, wurde aber aufgrund seiner Alkoholisierung dennoch ins Krankenhaus eingeliefert. Wie stark die beiden Männer alkoholisiert waren, lässt sich erst nach Auswertung des Bluttests sagen, ein Alkoholtest vor Ort lieferte kein konkretes Ergebnis. Der 68-jährige Täter wurde im Rahmen der Fahndung festgenommen. Gegen ihn wird nun wegen versuchter Tötung ermittelt. Am heutigen Montag erließ ein Haftrichter einen Unterschungshaftbefehl gegen den Mann.