Verlegen oder nicht verlegen?

Die Zukunft des Frankfurter Zoos

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Der Direktor des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, Thomas Horn (CDU), schlägt vor, den Frankfurter Zoo an die westliche Peripherie der Stadt zu verlegen als einen neuen „Zoolandschaftspark“.

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„Während die Eintracht in der Europa League spielt, kämpft der Frankfurter Zoo um den Erhalt in der zweiten Liga“, sagt Thomas Horn (CDU). Deswegen schlägt der Direktor des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain vor, den Frankfurter Zoo an die westliche Peripherie der Stadt zu verlegen.

Als potenziellen Standort schlägt Horn ein bis zu 50 Hektar großes Gebiet im Nachbarschaftsviereck von Frankfurt, Eschborn, Steinbach und Oberursel westlich der A5 und östlich der S-Bahnlinie 5 vor. „Wenn wir den Zoo an den Stadtrand verlegen, haben wir die Chance, das Tiergehege für die nächsten Jahre dauerhaft nachhaltig und attraktiv zu gestalten“, erklärt Horn. Denn der jetzige Zoo im Ostend hat keine Erweiterungsmöglichkeiten - die elf Hektar sind durch Wohnungsbebauung begrenzt. Weiter führt Horn an, dass es kaum Parkplätze gebe, obwohl nach einer Erhebung aus dem Jahr 2016 rund 65 Prozent der Besucherinnen und Besucher mit dem Auto und etwa genauso viele aus dem Umland kämen.




Hier stellt sich Thomas Horn den neuen Standort des Frankfurter Zoos vor.

Weiter führt er an, dass zwei Drittel der Gebäude aus der Nachkriegszeit stammen und dringend saniert oder gar neu gebaut werden müssten. Die Kosten dafür werden auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Richtige Barrierefreiheit sei in der Anlage im Ostend nicht gewährleistet.

Bei der Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) stößt sein Vorschlag allerdings nicht gerade auf Zuspruch. Die Dezernentin ist gegen eine Verlegung des Zoos. „Im Gegenteil, wir treiben die Entwicklung des Zoos weiter voran“, sagt Hartwig. In diesem Sommer werde mit der Eröffnung der neuen Pinguinanlage ein 30-Millionen-Programm abgeschlossen und ein Masterplan für die kommenden Jahre werde gerade auch in Angriff genommen. „Im Übrigen ist die Idee der Verlagerung nicht neu und hat in der Vergangenheit jahrelang zu einem kompletten Stillstand im Zoo geführt. Das darf sich nicht wiederholen“, sagt die Dezernentin. Hinzu komme, dass der Zoo mit seiner Innenstadtlage ein Alleinstellungsmerkmal genieße. „Die Frankfurter Bürger und Besucher unserer Stadt wissen die zentrale Lage sehr zu schätzen“, ergänzt sie.

In den vergangenen zehn Jahren sind 30 Millionen Euro in den neuen Zoo-Eingang, die Bärenanlage, den Borgori-Wald, die Quarantänestation und in die Pinguinanlage, die in diesem Frühjahr eröffnet wird, geflossen. Zurzeit arbeitet der Direktor des Zoos, Miguel Casares, unter Leitung der Kulturdezernentin eine Vision für die Neugestaltung des Zoos in den nächsten 15 Jahren. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr vorgelegt werden. Die Konzeptstudie soll als Basis für einen Masterplan dienen, in dem Entwürfe, zeitliche Abläufe und Kosten konkretisiert werden. Die Kulturdezernentin will vor allem die Chance nutzen, Menschen im Herzen der Stadt für den Natur- und Artenschutz zu begeistern.


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