Südlich von Frankfurt wird eine weitere Internationale Schule gegründet, die „Strothoff International School Rhein-Main Campus Dreieich“ (Foto Animation). Standort wird das Gelände des soeben neu entstehenden „Hauses des lebenslangen Lernens“ in Dreieich-Sprendlingen. Namensgeber, Gründer und Träger der privaten Schule ist der Dreieicher Unternehmer Hans Strothoff. Der 57-jährige ist seit vielen Jahren in der europäischen Küchen- und Möbelbranche tätig. Für die Stiftung eines Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre an der Goethe-Universität Frankfurt wurde ihm im Juni 2008 die Ehrensenatorwürde verliehen. Heute stellte er im Uni-Campus Westend sein jüngstes Projekt vor.
„Verantwortung für Mitarbeiter und Umwelt sowie soziales Engagement gehören für mich zu den Pflichten eines Unternehmers“, so Strothoff. „Nur wer in die Zukunft investiert, gewinnt die Zukunft.“ Häufig beklage die Gesellschaft den Mangel an Fachkräften. Er wolle nun endlich handeln. Als alleiniger Träger der Schule sei er bereit, dabei die volle unternehmerische Verantwortung zu tragen. „Investitionen in Bildung sind das beste Mittel, die positive Weiterentwicklung unserer Gesellschaft zu sichern.“
Trotz dieser großzügigen finanziellen Zusagen, wird jedoch der Besuch der Schule nicht kostenlos sein können. 13.000 bis 17.000 Euro werden Eltern für den Schulbesuch ihrer Kinder in Dreieich ab dem kommenden August pro Schuljahr bezahlen müssen. Dafür verspricht Strothoff einen hohen Anspruch an die Ausbildung junger Menschen sowie „das Streben nach Erstklassigkeit und Exzellenz in allen Bereichen“. Bereits jetzt gäbe es auch ohne Werbung 120 Interessenten. Gegenwärtig wird das Investitionsvolumen für den Bau der Schule auf 7,5 Millionen Euro beziffert, Tendenz steigend. Bauherr ist der Frankfurter Projektentwickler OFB, der Kreis Offenbach wird als Generalmieter des Objekts auftreten und an die Strothoff-Schule untervermieten. In der Endstufe sollen 500 Schüler im Alter von 3 bis 18 Jahren die englischsprachige Schule bis zu ihrem Abschluss, dem internationalen Abitur besuchen.
Das pädagogische und curriculare Konzept orientiert sich an den Programmen der Schweizer International Baccalaureate Organisation (IBO). Das Know-How dazu liefert das Schweizer Bildungswerk (SBW), ein privates Aktienunternehmen, das seit 28 Jahren als Träger oder Betreiber von Kindergärten, Schulen und Berufsprogrammen auftritt. Schüler sollen schon früh lernen eigenständig zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen und global zu denken. Leistungsorientierung und das Arbeiten nach klaren Regeln stehen dabei im Mittelpunkt. Gleichzeitig wird viel Wert auf die Förderung von Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung gelegt. Entsprechend gibt es ein breites Angebot an außerschulischen Aktivitäten wie Sport-, Kunst- und Musik-AGs. Zur Überprüfung und Gewährleistung der ehrgeizigen Ziele, wird die Schule mit der Goethe-Universität Frankfurt kooperieren. Wissenschaftler der Universität werden die Bildungseinrichtung forschend begleiten und das Ausbildungskonzept durch wissenschaftliche Erkenntnisse weiter entwickeln.
Der Landrat des Kreises Offenbach, Peter Walter, der die Gründung der Strothoff International School Rhein-Main Campus Dreieich im Kreis Offenbach 2004 initiierte, sieht in der Schulgründung einen weiteren Meilenstein in der Internationalisierung und dem Ausbau kommunaler Bildungsangebote. „In einem hart geführten Konkurrenzkampf um die besten Köpfe will auch der Kreis Offenbach seinen Beitrag leisten, um nicht zuletzt der heimischen Wirtschaft die Möglichkeit zu geben, auf sehr gut ausgebildete junge Menschen zurückgreifen zu können“, betont Walter. „Wir wissen, dass Bildung und Ausbildung harte Standortfaktoren sind, um in diesem Wettbewerb bestehen zu können.“ Sorge um die intellektuelle und soziale Ausdünnung seiner öffentlichen Schulen, hat Walter indes nicht. Gerade für Eltern, die ihren Kindern einen Weg zum Studium im Ausland offen halten wollen, sei die Internationale Schule ein interessantes Angebot. Walter. Die Mitarbeiter vieler internationaler Konzerne im Rhein-Main-Gebiet wiederum könnten ihre Kinder international ausbilden lassen. Das staatliche Schulsystem sein zu starr, er sei für gesunde Konkurrenz und eine breit gefächerte Trägerschaft im Bildungsbereich. Im Übrigen freuten sich die umliegenden Schulen auf die Zusammenarbeit mit der Internationalen Schule. Die Schule sei deshalb auch das i-Tüpfelchen des Projektes „Haus des Lebenslangen Lernens“ und komplettiere das Bildungsangebot im Kreis.