Leistungsdruck, Stress, Erschöpfung und Burnout prägen die in der heutigen Zeit auf Hochleistung getrimmte Gesellschaft mehr und mehr. Dennoch sind es Tabuthemen, denen es sich jedoch dringend zu stellen gilt.
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In der Arbeitswelt herrscht unbarmherziger Druck auf Menschen und Produkte; Konzentration auf Spitzenleistungen und Auslese lauten die Prinzipien. Diese Ideologie hat ihren Preis. Optimierung und Maximierung lassen Gescheiterte und Verlierer zurück. Erschöpfung, Burnout – eine Müdigkeitsgesellschaft ist die Kehrseite. Handelt es sich hier um eine permanente Selbstüberforderung der Moderne, und welche Alternativen gibt es?
Zu diesen Themen finden am 27. Oktober im Schauspiel Frankfurt die 40. Römerberggespräche unter dem Titel "Überfordert euch! Innenansichten einer getriebenen Gesellschaft" im Chagallsaal des Schauspiel Frankfurt statt. Ab 10 Uhr liest etwa Adriane Brennssell zum Thema „Stress als Teil der politischen Ökonomie“ und stellt die Frage, ob es sich hierbei um Krankheit oder Krise handelt. Ab 10.45 Uhr wird der Schweizer Historiker und Campus-Autor Patrick Kury (Foto) einen Vortrag zum Thema "Von der Neurasthenie zum Burnout. Eine kurze Geschichte von Belastung und Anpassung" halten. Vor wenigen Wochen ist sein Buch "Der überforderte Mensch. Eine Wissensgeschichte vom Stress zum Burnout" erschienen. Es ist die erste umfasse Kulturgeschichte des Stresses seit den 1930er Jahren. Der Autor verknüpft darin auf spannende und erhellende Weise Wissenschaftsgeschichte mit Gesellschaftsanalyse.
Die Veranstaltung wird mit der Lesung von Shi Ming um 17 Uhr zum Thema „China und das Glück, erfolgreich zu sein“ abgeschlossen. Der Eintritt ist frei.