Drei junge Frauen, die sich heftig in einer Frankfurter U-Bahn streiten und ein 51-Jähriger Mann, der couragiert eingreift und selbst zum Schlägeropfer wird. So in etwa lautete die Meldung in der vergangenen Woche. Jetzt aber werden Zweifel am Tathergang laut. Denn soviel wurde eingeräumt: Bei der Attacke in der U-Bahn hat eine der beschuldigten jungen Frauen dem Opfer geholfen. Zeugen haben berichtet, dass die 19-Jährige dem verletzten Mann eine Wunde an der Schläfe abgetupft habe, als die Polizei eintraf. Außerdem habe die 19-Jährige und eine der 17-Jährigen versucht, ihre Freundin davon abzuhalten, auf den Mann loszugehen. Mit Rufen hätten sie gemahnt, dass man so nicht gegen einen alten Mann vorgehe. Eine von ihnen habe die Freundin auch geschlagen. Zwar sind die Ermittlungen gegen diese beiden nicht eingestellt, sagt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Möller-Scheu, es bestehe jedoch kein dringender Tatverdacht gegen sie. Die 17-Jährige, die den am Boden liegenden Mann getreten und gebissen haben soll, befindet sich noch in U-Haft. Der Verletzte, der zur Tatzeit mit 2,4 Promille ziemlich betrunken war, erlitt bei der Prügelei Schürfwunden und Rippenbrüche.