Den letzten Liederabend hat Florian Fiedler, Hausregisseur am schauspielfrankfurt und Spielstättenleiter der Schmidtstraße12, vor zwei Jahren gemacht - da sang ein galaktischer Chor Revolutionslieder. Nun geht es ein bisschen bodenständiger zu: Bei der morgigen Premiere von "Türke sucht das Superdeutschland" ist keine Reise ins Weltall angesagt, kein utopischer Griff zu den Sternen. Sondern Özgür Karadeniz, Ensemblemitglied des Schauspiels, geht auf Reise durch Raum und Zeit.
Er reist zurück in die Türkei, genauer: nach Ostanatolien, irgendwann in den Achtigern. Da will ein Bub namens Özgür nicht mit Plastikautos spielen, sondern selbst eins fahren, nicht Musik hören, sondern selbst welche machen, er wollte keine Stars bewundern, sondern selbst einer sein. Und das in dem Land, in welchem an jeder Ecke Dönerbuden stehen sollten, das die Hamburger Schule hervorgebracht hatte und trotzdem noch nach einem Superstar suchte. Also marschierte Özgür nach Deutschland, zu Fuß.
Heute steht er vor seinem Durchbruch als internationaler Superstar. Aber vorher singt er in der Schmidtstraße noch ein paar Lieder seines Lebens und erzählt ein paar wahre und ein paar erlogene Geschichten von seiner Reise.