Circa 30 Studierende haben das Präsidium der Frankfurter Goethe-Universität besetzt. Gegen 13 Uhr versammelten sich die Studenten im obersten Stock des Juridikums in Bockenheim, um gegen die Studiengebühren zu protestieren. Sie betonten allerdings dass die Versammlung friedlich verlaufen soll. Damit richteten sie sich vor allem an die Frankfurter Polizei. „Als Zeichen guten Willens begrenzen wir diese Besetzung freiwillig zeitlich auf einen Tag“, so ein Teilnehmer. Die Polizei rückte zwar an, zog sich aber kurze Zeit später wieder zurück.
Kritik übt der Aktionskreis Präsidiumsbesetzung besonders am Uni-Präsidenten Rudolf Steinberg. Die protestierenden Studenten fordern ihn zum Rücktritt auf, weil er „studierendenfeindliche Politik“ betreibe. Das Präsidium der Goethe-Universität sei das einzige in ganz Hessen, dass sich nicht ausdrücklich gegen die Einführung der Studiengebühren geäußert habe.
Steinberg hatte gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT die Änderungen im Studiengebührengesetz durch die Landesregierung positiv bewertet. „Wichtige Forderungen, die die universitären Gremien vorgebracht haben, sind in erheblichem Maß berücksichtigt worden“, sagte er. Steinberg appellierte an die Studierenden, „sich den neuen Entwurf kühlen Kopfes anzusehen.“
Der Präsident forderte die Studenten auf, nur bis zum heutigen Abend zu bleiben. Die wollen ihren Protest aber bis morgen um 10 Uhr führen. Die Demonstranden erhoffen sich außerdem Unterstützung von sympathisierenden Studenten auf dem Campus Bockenheim.