Morgen früh um 2 Uhr ist mit dem Streik erstmal Schluss. Zumindest übers Wochenende. Am Montag wird dann wieder entschieden, ob und wann weitergestreikt wird. Heute mussten Pendler wieder mit Geduld zum Bahnhof kommen, denn auch am zweiten Tag in Folge sind etliche Züge ausgefallen. Wie die Bahn mitteilte, ist nur jede dritte S-Bahn gefahren und von den Regionalzügen waren nur etwa 70 Prozent unterwegs. Der berühmte Satz - "Das befürchtete Chaos an den Bahnhöfen blieb aber aus" - fiel auch heute wieder von einem Bahnsprecher. Kein Wunder, die Bahnkunden haben mittlerweile schon Routine im Alternativen finden und am Bahnsteig warten entwickelt. Im Internet hat die Bahn einen Notfahrplan veröffentlicht und unter der Hotline 08000/99 66 33 können sich Bahnkunden über Zugausfälle und Verspätungen informieren. Bei den Fernstrecken werden einige Intercity-Züge entfallen, dafür verkehren die meisten ICE-Züge wie gewohnt. Wie eine Sprecherin der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) heute mitteilte, sei die Streikbereitschaft nach wie vor sehr hoch. Es gibt sogar Überlegungen, die Arbeit auf unbefristete Zeit niederzulegen. Schon seit Monaten fordert die Gewerkschaft in dem festgefahrenen Tarifkonflikt einen eigenständigen Tarifvertrag für das Fahrpersonal von der Bahn sowie bis zu 31 Prozent mehr Geld. Heute haben sich wieder einige GDL-Anhänger vor dem Bahnhof mit Transparenten versammelt und für familienfreundlichere Arbeitsbedingungen protestiert.