Auf dem Foto hat Museumsleiter Bernd Herkner zwar die Augen geschlossen, befürchten, dass ihn die Tiefsee-Ausstellung auffrisst, muss er aber nicht. Zwar gleicht die neu gebaute und ganz in Holz ausgeschlagene Ausstellungshalle im Hof des Museums noch einer Baustelle, aber Herkner wähnt sich voll im Zeitplan: „Sogar die größten Skeptiker in unserem Team sind sich mittlerweile sicher, dass wir rechtzeitig fertig werden.“
Richtfest wurde jedenfalls schon mal gefeiert. Bis zur offiziellen Eröffnung am 18. Dezember bleibt aber noch Einiges zu tun. „Wir werden nur so viele Wände wie absolut nötig einziehen“, so Herkner. „Das meiste wird mit Stoffen abgehängt. So bleiben wir variabel.“ Variabel ist auch die Zwischendecke der zweistöckigen Halle. Wenn ab Juni 2010 der Argentinosaurus, mit einer Schulterhöhe von acht Metern und einer Länge von 36 Metern der größte bekannte Dinosaurier, gezeigt werden soll, wird ein Teil der Zwischendecke weichen müssen, damit dar Koloss Platz findet.
Doch zunächst werden die 1000 Quadratmeter Fläche bis Juni nächsten Jahres mit der Tiefsee-Ausstellung bespielt. Rund 100 Exponate werden in komplett schwarzer Umgebung ohne Tageslicht zu sehen sein, eben wie mehrere tausend Meter unter dem Meer. Filme und Modelle von Fischen sollen mit in Alkohol konservierten Tierkörpern und Forschungsausrüstungen im Labyrinth, durch das die Zuschauer geführt werden, abwechseln. Star der Ausstellung ist die 7,50 lange Nachbildung eines vierjährigen Pottwaljungen. Noch bis 30. November läuft ein Namenswettbewerb für das Meeressäugermodell, eine Jury wird den Siegervorschlag zur Eröffnung der Ausstellung präsentieren.