100 Bands, vier Tage, Eintritt frei – Beim Darmstädter Schlossgrabenfest kochte die Stimmung. Neben bekannten Topacts begeisterten besonders regionale Newcomer wie The Hammocks und Wortblind.
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Pop, Rock, Alternative, Elektro, Funk, Reggae – auf dem Schlossgrabenfest in Darmstadt waren auch dieses Jahr wieder so viele verschiedene Stilrichtungen vertreten, dass schon die Aufzählung eine ganze Seite füllen würde. Rund 100 Bands traten vergangene Woche bei dem viertägigen Festival auf und lockten trotz des teilweise schlechten Wetters wieder etwa 400.000 Besucher an. Seit 15 Jahren geben sich bei Hessens größtem Musikevent die Stars die Klinke in die Hand. Sunrise Avenue, Glasperlenspiel, Bosse, 2raumwohnung, Juli, Jupiter Jones, Revolverheld – sie alle standen bereits auf den Darmstädter Bühnen und versetzten die Studentenstadt in einen Ausnahmezustand. Bekannte Namen waren dieses Jahr Mia, Laith Al-Deen und Selig. Mia heizten ihren Fans bereits am ersten Tag ein und lieferten die gesamten 90 Minuten eine großartige Performance. Getanzt wurde aber nicht nur zu Live-Musik. Für den richtigen Clubsound drehten unter anderem DJ Mickat, DJ Purzel und die Milchclub Boys die Teller.
Einzigartig wurde das Festival vor allem durch die zahlreichen „Rohdiamanten“. Das Schlossgrabenfest bietet jungen, aufstrebenden Künstlern die idealen Voraussetzungen sich und ihre Musik einem breiten Publikum zu präsentieren. Highlights waren die Auftritte der Hofheimer Band The Hammocks und der Darmstädter Rap’n Rock-Gruppe Wortblind (Foto) am Samstag. The Hammocks, zu deutsch „Die Hängematten“ bestachen mit unverwechselbaren Indie-Rock. Ob ruhig und melancholisch oder laut und mitreißend – die Musik der vier Jungs ging ins Herz. Mitreißend war auch der Auftritt von Wortblind. Der kleine Platz vor der Sparkassenbühne drohte aus allen Nähten zu platzen, als die Band loslegte. Mit der Mischung aus deutschem Rap und Rock, brachten sie das Publikum zum toben. Markante Stimmen, tiefgehende Texte und ein einzigartiger Stil zeichnen die fünf Darmstädter, die bereits seit 2007 zusammen Musik machen, aus. Der Facettenreichtum kommt vor allem durch die verschiedenen musikalischen Hintergründe der Jungs zusammen: „Wir kommen alle von ganz woanders her und sind mit unterschiedlichen Einflüssen aufgewachsen. Jeder bringt andere Alben mit. Das geht von Caspar über Robbie Williams bis zu Kanye West. So bekommen wir unseren eigenen Stil hin.“ In ihrem eigenen Studio schreiben Wortblind unermüdlich neue Songs, mit denen sie in der Vergangenheit bereits zweimal auf Deutschlandtour gingen. Diese Erfahrung machte sich auf dem Schlossgrabenfest bemerkbar. Am Ende gab es keinen Zuschauer, der sich nicht hat mitreißen lassen.
Solche Auftritte machen das Darmstädter Festival jedes Jahr zu einem neuen Erlebnis. Die riesige musikalische Bandbreite und ein tolles Rahmenprogrammwerden hoffentlich noch viele Jahre die Massen zum tanzen bringen.