Die Untersuchungen in einem Frankfurter Kühlhaus, in dem vergangene Woche abgelaufenes Rindfleisch entdeckt wurde, gehen weiter. 90 Tonnen Lebensmittel aus einem Frankfurter Kühlhaus seien bislang sichergestellt worden, sagte Umweltdezernentin Manuela Rottmann bei einer Pressekonferenz. 20 Firmen seien von der Sicherstellung betroffen. Derzeit würden Proben der Lebensmittel im Labor untersucht - erste Ergebnisse möchte das Umweltdezernat kommende Woche vorstellen. Rottmann hob hervor, das nach den bisherigen Erkenntnissen kein Fleisch in den Handel gelangt sei. "Wir gehen davon aus, dass die Vorfälle durch Schlamperei zustande gekommen sind", so Rottmann. Die Kühlhausbetreiber hätten irgendwann den Überblick über die gelagerten Waren verloren. Anders als beim bayrischen Gammelfleischskandal sei den Kühlhausbetreibern nicht die Absicht zu unterstellen, das Fleisch wieder in den Handel zu geben.
Der Leiter des Frankfurter Veterinäramtes, Fritz Merl, hatte einige Fundstücke aus dem Kühlhaus im Gepäck. Unter anderem präsentierte er ein eingeschweißtes Stück Rindfleisch, dessen Haltbarkeitsdatum vor einem Jahr abgelaufen war (Foto). Es gehört zu den im Kühlhaus aufgefundenen 320 Kilogramm Fleisch, die die Untersuchungen des Veterinäramtes ausgelöst hatten. Laut seiner Aussage hätten die Beamten mittlerweile gut die Hälfte der im Kühlhaus gelagerten Waren begutachtet.
Um regelmäßigere Kontrollen zu gewährleisten sei aber ein höherer Personalbestand unabdingbar, sagte die Dezernentin. Derzeit würde sich ein Kontrolleur um 820 Betriebe kümmern. "Ich bin für stärkere Kontrollen", so Rottmann. Die seien aber nur möglich, wenn das Land der Stadt mehr Geld zur Verfügung stelle. Merl erzählte, dass trotz der stärkeren Überwachung nach wie vor verdorbene Ware ausgeliefert werde. Während der laufenden Untersuchungen im Kühlhaus sei ein mit 20 Tonnen Schweinebacken beladener LKW aus Polen eingetroffen, dessen Ware die anwesenden Veterinäre gleich beanstandeten.