Der Skylineblick ist ja eines der Vorzüge des Europaviertels, doch in Höhe des Römischen Rings, schaut man da jetzt eher auf eine Wand aus Containern. Sie dient dem Lärmschutz, dahinter wird die Messehalle 12 gebaut.
Nicole Brevoord /
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Der Ausblick vom Römischen Ring auf die Skyline wird derzeit von einer beeindruckenden Containerwand verstellt. Vier Frachtcontainer, wie man sie auch vom Hamburger Hafen kennt, übereinander bilden in einer langen Reihe aufgestellt eine Lärmschutzwand. Es geht also nicht darum, dass die Anwohner des Europaviertels nichts mehr sehen, vielmehr sollen sie weniger hören, denn seit März sind die Bauarbeiten für die Halle 12 in vollem Gange. Geplant ist außerdem ein Parkhaus für 1000 Fahrzeuge, weiß Mark Gellert, Sprecher des Planungsamtes zu berichten.
Die Containerwand sei wohl der neueste Trend und bereits bei den Bauarbeiten zum Sofitel-Hotel an der Alten Oper eindrucksvoll zu sehen gewesen. „Bei großen Bauvorhaben ist es Standard, dass der Bauherr bei der Bauaufsicht ein Lärmkonzept einreicht.“ Dabei würde der Bauherr die geplanten geräuschintensiven Arbeiten auflisten und angeben, wie lange diese Arbeiten täglich voraussichtlich dauern werden. Die Bauaufsicht müsse die Interessen der Bauherren und der Anwohner abwägen und könne bestimmte Auflagen erteilen. „Container als temporärer Lärmschutz sind auf jeden Fall eine preiswerte Lösung“, so Gellert.
Die neue Halle 12 wird von den Firmen Max Bögl Stiftung, der Züblin AG und der Cofely Deutschland GmbH als Generalunternehmer für den Hochbau schlüsselfertig erstellt. „Wir sind sehr glücklich darüber, mit diesen drei Unternehmen unsere neue Messehalle auf dem Westgelände zu bauen“, erklärt Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Die Tiefbauarbeiten durch die ARGE Implenia / Weimer haben bereits vor acht Wochen mit dem Aushub der Baugrube begonnen. Zuvor hatten große Fräsmaschinen den Asphalt von der ehemaligen Freifläche entfernt und das Baufeld vorbereitet. Eine lärmintensive Arbeit.
Die Größe der Baugrube lässt bereits die Ausmaße der künftigen zweistöckigen Halle 12 erahnen: Sie wird rund 248 Meter lang und 118 Meter breit sein und eine Höhe von rund 30 Metern haben. Insgesamt 33.600 Brutto-Quadratmeter Ausstellungsfläche sollen so entstehen. „Halle 12 wird eine moderne, variabel einsatzbare Halle, die durch ihre transparente Bauweise eine übersichtliche Besucherführung aufweist“, so Behm. In den Foyers sollen einmal große Glasflächen und Sichtbezüge zwischen den Ebenen die Orientierung erleichtern.
Wenn die Automechanika 2018 eröffnet, wird die Halle 12 die größte Halle auf dem Westgelände sein. Sie markiert auch das Ende des Ausbaus des Westgeländes und vollendet den Rundlauf der Via Mobile, für die an der Halle 8 bereits die Verbindung zur Halle 12 geschaffen wird.
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig