Die Batschkapp war voll genug für gute Stimmung, aber nicht so voll, das von Platzangst geplagte Psychotiker wie ich einen Nervenzusammenbruch erleiden mussten. Das Publikum war vornehmlich im „Erste Liebe“-Alter. Allerdings gab es auch einen beachtlichen Teil der über 20 Jährigen – diese sammelten sich vornehmlich an der Bar. Ziemlich zeitig ging dann das Licht aus und die drei Girls von Sistanova stolzierten graziös, singend und beat-boxend auf die Bühne. Wow!
Gutes Aussehen, eindeutiges Talent und eingängige R&B Tunes – auf deutsch!!! Leider wurde die gute Performance nicht durch ebenbürtige Arbeit an den Licht- und Tonreglern abgerundet (es hätte ein bisschen lauter sein können und die Lichteffekte plänkelten ein wenig vor sich her...), aber dadurch ließen die drei Jung-Diven sich nicht beirren. Mit einer Mischung aus Süß und Sexy (Rola, Viviane und Kisita sind um die 17, 18 Jahre alt) hatten die Girls ihr Publikum im Griff. Drücken wir Ihnen für ihre erste Single „Was ist los?“ die Daumen.
Nach kurzer Umbaupause war es soweit und Rapsoul enterten die Bühne. Unterstützt von einer dreiköpfigen, extrem fitten Live-Band boten Sie einen Track nach dem anderen dar. Die Fans sangen natürlich sowohl die Titel vom ersten, als auch vom zweiten Album mit. Sänger CJ wirkte dabei sehr souverän, Rapper Jan extrem aufgedreht (der hatte mehr Energie, als ein Duracell Bunny) und sein Counterpart Steve macht den charmanten Sunnyboy. Beim Hören des Albums fand ich das Material schon nicht schlecht, aber live kamen die Songs extrem geil rüber! Sänger CJ beeindruckte durch die Kontrolle und spielerische Leichtigkeit, mit der ausdrucksstark Gesangsparts schmetterte. Fast schon Rock'n’Roll, als in der Mitte des Konzerts vorne links ein roter Schlüpfer auf die Bühne geworfen wurde...
Popstars Kandidat Cristobal outete sich auch als Rapsoul Fan und wurde von den Jungs kurzerhand für eine Nummer auf die Bühne gehievt. Besser so, als wenn Bushido im Publikum gewesen wäre – der ist ja seit dem Disstrack „Bapbabelubah“ nicht so gut auf Rapsoul zu sprechen... Obwohl die Drei ein wirklich langes Set spielten, wurde es dank der Mischung aus Balladen und Abgeh-Songs nicht langweilig. Als dann „Erste Liebe“ kurz vor Schluß als erste Zugabe dran war ging ich schnell an die Bar und bestellte mir eine Coca Cola – vielleicht unterbewusst durch die Erinnerung an die heiße Robin Beck manipuliert... Christian Spreen