Retro Rose ohne Dornen

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detlef kinsler /

Wie kündigte das JOURNAL FRANKFURT das Konzert von Rose im Frankfurter Hof in Mainz am Dienstag an? "Sie lebt ihre Passion eher als Singer/Songwriter aus und ist dabei US-Folk weit näher als dem klassischen Chanson." Und wie setzte die junge Keren Meloul aus Nizza ihre Musik live um? Mit drei smarten Musikern an Schlagzeug, Bass und Gitarre, die – oft auch ganz reduziert nur mit Percussion und akustischen Gitarren (eine spielte Rose selber) – wie ien Beatband klangen. George, Paul und Ringo ließen grüßen.


Zwischen den eigenen Songs, von deren Tiefe in den Texten jemand, der kein Französisch spricht, wenig bis nichts mitbekam, gab es dann mal eine Dylan-Cover-Version ("Don´t Think Twice..." klang hier viel zu lala...), eine Carla Bruni-Verarsche und viel Mitklatsch- und Mitsing-Potential. Rose in ihrem schwarzen Mini ist ja fast noch ein teenie und so agierte sie auch vor ihrem vorwiegend französischen Publikum, Schülerinnen, Oberstufenlehrern und sonstigen Frankophilen, die ihrer Heldin ("Hey, ich bin ein Star!") aus der Hand fraßen.


Nette, liebenswerte Unterhaltung wurde geboten, eine Art Schunkel-Pop. Würde man das in Frankreich Chanson varieté nennen? Jedenfalls war das Ganzte schon sehr Schlager-nah. "Musik für Vegtarier", meinte dann noch meine Nachbarin im Konzert. "Aber sie ist doch nett." Eben.


Nach gut einer Stunde ging´s nach kurzer Pause schon in die Zugaben. Da gab die Band noch mal ein wenig Gas. Mit dem charmanten "Poupée de cire, poupée de son", einst von Serge Gainsbourg für France Gall geschrieben. Und schließlich – der Künstlername Rose muss sich ja erklären – mit Janis Joplins "Mercedes Benz". Die Fans waren glücklich.


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