Regionalversammlung beschließt Kirchenliste und Haushalt

Favorisieren Teilen Teilen

red /

Mit großer Mehrheit hat die Evangelische Regionalversammlung, das Frankfurter Kirchenparlament, gestern Abend im Dominikanerkloster die Kirchenbewertungsliste beschlossen. Für den Bauunterhalt der evangelischen Kirchen und Gemeindehäuser in Frankfurt fehlen dem Evangelischen Regionalverband, dem Dachverband der Frankfurter Dekanate und Kirchengemeinden, in den kommenden Jahren rund 8 Millionen Euro. Grund dafür sind unter anderem sinkende Kirchensteuereinnahmen und sinkende Zuweisungen der Landeskirche.

Wie bereits vor der Versammlung vermutet (wir berichteten gestern), werden die folgenden13 Kirchen und Gottesdienstorte ab 2011 nicht mehr aus Kirchensteuermitteln finanziert: Gemeindehaus der Kirchengemeinde Friedenau-Taunusblick (Rombergstraße 63), Osterkirche (Mörfelder Landstraße 214), Gemeindehaus der Kirchengemeinde Höchst (Hospitalstraße 48), Dietrich-Bonhoeffer-Kirche (Thomas-Mann-Straße 10), Versöhnungskirche (Sondershausenstraße 51), Matthäuskirche (Friedrich-Ebert-Anlage 33), Festeburgkirche (An der Wolfsweide 58), Gemeindehaus der Regenbogengemeinde (Schaumburger Straße 61 d), Gemeindehaus der Kirchengemeinde Hausen (Kollwitzstraße 7), Gemeindehaus der Kirchengemeinde Fechenheim (Fuldaer Straße 20), Gemeindehaus der Kirchengemeinde Am Bügel (Ben-Gurion-Ring 39), Gutleutkirche (Gutleutstraße 121) und das Gemeindehaus der Dreikönigsgemeinde (Tucholskystraße 40).

Zwei Jahre haben die betroffenen Gemeinden nun Zeit, möglichst gemeinsam mit Nachbargemeinden, Konzepte zu entwickeln, die die weitere Bauunterhaltung aus Kirchensteuermitteln überflüssig machen. Gleichzeit gewährleistet der Evangelische Regionalverband mit dem Beschluss die Bauunterhaltung aller anderen Kirchen und Gottesdienststätten für die nächsten zehn Jahre. Außerdem beauftragten die Delegierten den Ausschuss für gemeindliche Gebäude, die Entwicklung von Gebäudekonzepten zu begleiten, die Gemeinden zu unterstützen und auch für die verbleibenden aus Kirchensteuermitteln finanzierten Kirchen Konzepte zu entwickeln.

Pfarrerin Esther Gebhardt, Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, begründete die Entscheidungen: "Kirchenpolitik, das heißt auch Ausgabenpolitik, darf nicht nur auf den Augenblick schauen, sondern muss mit langem Atem steuern, um Situationen und Möglichkeiten vorweg zu nehmen, die in fernerer Zukunft auftreten können.“

Des Weiteren verabschiedete das Kirchenparlament den Haushalt für das Jahr 2009. Der Haushaltsentwurf sieht für das kommende Jahr ein Volumen von 114.136.107 Euro vor, 15,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Grund für die Steigerung sind vor allem neue Einrichtungen wie Krabbelstuben. Das meiste Geld fließt im kommenden Jahr in die Kindertagesstätten und in die Einrichtungen des ERV. Trotz der steigenden Zuschüsse von Bund, Land und Stadt mahnte Pfarrerin Esther Gebhardt, Vorstandsvorsitzende des ERV, zur Vorsicht. Mit der Einführung der Zinsabgeltungssteuer ab 2009, der zu erwartenden Rezession und sinkenden Mitgliederzahlen müsse auch die Kirche mit weniger Einnahmen rechnen.


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige