In der vergangenen Woche wurde der Sieger des Wettbewerbs zum Neubau des Historischen Museums bekannt gegeben (siehe auch aktuelle Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT). Das Rennen gemacht hat das Atuttfarter Architekturbüro Lederer, Ragnasdóttir, Oei mit einem eleganten Langbau mit zwei Giebeldächern. Nun haben sich die Kritiker zu Wort gemeldet. Der Verein Pro Altstadt bemängelt, dass hier ein mit der Schirn vergleichbarer Betonriegel zwischen die historische Bausubstanz gequetscht werden solle. Heidrum Christensen, die Vereinsvorsitzende, schlug stattdessen vor, die alte Fassade zu rekonstruieren so wie beim Haus Langdeck. Das sei angemessen für ein Historisches Museum. Christensen wies außerdem darauf hin, dass die Planungswerkstatt zum Dom-Römer-Areal einer kleinteiligen Bebauung den Vorzug gegeben habe. Es sei unverständlich, dass dieser Beschluss nicht auch unweit des Technischen Rathauses entfernt angewandt werden solle.
Ganz anders dagegen die Reaktion des Architekten Hans-Ulrich von Mende, der Vorsitzende der Frankfurter Gruppe des Bundes Deutscher Architekten, der den Siegerentwurf der Stuttgarter positiv bewertet. Das Modell sei eine wunderbare Weiterentwicklung des Schirn-Konzeptes. Vor allem von dem neu entstehenden Platz zwischen den Museumsgebäuden, durch die das Haus Wertheym besser zur Geltung komme, zeigte er sich angetan. Nicht begeistert zeigte er sich allerdings von der massiven Wand zum Römerberg hin, die „nichts Einladendes“ habe. „Peinlich“ bezeichnete er die „Scheingiebel“, die der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler vorgeschlagen habe.
Foto: Harald Schröder