Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen! Während gestern Abend der Autor, Regisseur und Schauspieler Jan Neumann sein neues Stück "Herzschritt" im kleinen Haus des Schauspiel Frankfurts zur Premiere brachte, saß ich in Mannheim. Und erlebte wunderbares, nämlich wie der Regisseur Marcus Lobbes dem alten Shakespeare, den allzu vertrauten Zeilen von "Romeo und Julia" zu neuem Klang und neuer Klarheit verhalf. Wie im Schaukasten setzte er das Ensemble in einen Biedermeierwohnstubenkasten auf der Bühne, wo sie Passagen übersprangen und andere doppelt und fünffach sprachen, wo sie einander immer zu nah oder zu fern waren und aus dem Gezacker um Macht und Liebe so eine Anatomie der Enfernung wurde. Schön das! Und mehr davon!