Im Rahmen der Film- und Vortragsreihe "Sinn und Suche - Glaube in der Projektion" präsentiert Regisseur Philip Gröning seinen Dokumentarfilm DIE GROSSE STILLE (D/F/CH 2005, Foto) am Mittwoch, 18. Februar (18 Uhr) im Deutschen Filmmuseum. Im Anschluss spricht er mit Karsten Visarius (epd Film) über Glaube und Religiosität auf der Kinoleinwand.
Als erster Dokumentarfilmer durfte Philip Gröning das Leben der Karthäuser-Mönche in der Grande Chartreuse, dem Mutterkloster des Schweigeordens bei Grenoble, mit der Kamera beobachten. Diesem radikalen Lebensentwurf versucht die filmische Form gerecht zu werden: Mit ähnlicher Kargheit und Strenge lässt sich der experimentelle Dokumentarfilm auf das Leben der Mönche ein, auf ihr Beten und Alleinsein, ihre Arbeit, aber auch auf die Momente der Gemeinschaft. "Dabei gelingt es, die Klostererfahrung in Kinogefühl zu übersetzen" (Die Welt) und der Kinosaal wird selbst zur Kartause. Obwohl er die Sehgewohnheiten herausfordert, sahen mehr als 200.000 Kinobesucher den Film, der mit dem Europäischen Filmpreis, dem Bayerischen Filmpreis und dem "Prix Arte" gleich drei der wichtigsten Dokumentarfilmpreise gewann.