Vor dem Weltorganspendetag am Sonntag in Berlin wird von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) eine bessere Aufklärung gefordert. Es gebe in Deutschland keinen Zeitpunkt, an dem jeder mit dem Thema konfrontiert werde, sagte der Medizinische Vorstand des DSO, Günter Kirste. Zum Beispiel wird jeder Mensch, der in den USA seinen Führerschein macht, gefragt, ob er im Falle eines tödlichen Unfalls, ein Organspender sein möchte. So etwas solle in Deutschland auch überlegt werden, fordert Kirste. Laut einer aktuellen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben nur 17 Prozent der Deutschen einen Organspender-Ausweis. Dabei wären 80 Prozent der Deutschen bereit, ein Organ oder sogar mehrere zu Spenden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass es so einen Ausweis überhaupt gibt. Organspende sei ein sehr sensibles Thema, bei der jeder negative Medienbericht der Branche enorm schade. Es gibt leider auch starke Ängste, wie zum Beispiel, dass ein Arzt, wenn er einen Organspender als Patient hätte, diesen extra schlecht behandeln würde, um einen Patienten zu retten, der ein Organ braucht. Am 4. Oktober findet zum ersten Mal ein Weltorganspendetag in Deutschland statt. Bei einem sehr großen Event vor dem Brandenburger Tor, zu der auch viele bekannte Live-Bands kommen, werden bis zu 50.000 Menschen erwartet, die dazu bereit sind Organe zu Spenden. Der Mangel an Spenderorganen ist laut Kriste weiter dramatisch. Nur jedem dritten Patienten, der ein Organ braucht, kann auch eines gespendet werden. Seit Jahren kämpft die DSO um jedes Organ und feiert am 7. Oktober in Frankfurt ihr 25 jähriges Bestehen. Text: Jakob Wend