Über das Netzwerk Facebook suchte die Polizei nach wichtigen Zeugen, die in der Nacht im U60311 anwesend waren, als ein Gast zu Tode geprügelt wurde. Nun wurde ein erster Erfolg bekanntgegeben.
Philippa Brühl /
Facebook sei Dank. Seit knapp zwei Wochen läuft die Fahndung nach Zeugen zur Schlägerei in der Diskothek U60311 im Online-Netzwerk durch die Polizei. „ Wir haben uns in erster Linie auf die Zeugensuche konzentriert, aber inzwischen sind mehr als 100 Hinweise zum Sachverhalt bei uns eingegangen.“, so der Sprecher der Frankfurter Polizei, André Sturmeit mit. Für die Polizei ist die Facebook-Fahndung auch deshalb ein Erfolg, weil durch die Veröffentlichung der Fotos von den Überwachungskameras drei von fünf Zeugen identifiziert werden konnten. „Wir sind insgesamt sehr zufrieden“, so Herr Sturmeit. Man überprüfe jetzt die Aussagen der Zeugen, mehr wolle man im Moment noch nicht dazu sagen.
In der Nacht zum Ostersonntag kam es in der Diskothek U60311 zu einer Schlägerei, bei der ein 31-jähriger Brite von Türstehern zusammengeschlagen wurde. Zwei Tage später erlag das Opfer im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Auch für zukünftige Ermittlungen könnte man eine Facebook-Fahndung wie die jetzt laufende in Betracht ziehen: „Dabei kommt es natürlich immer ganz auf die Zielgruppe an“, so Sturmeit. Allerdings dürfe man die rechtlichen Hintergründe bei solchen Ermittlungen nicht vergessen. Für die Veröffentlichung von Bildern sei die Zustimmung eines Richters nötig. „Deshalb lohnt sich diese Fahndung nur für Kapitaldelikte wie Mord oder Totschlag“, sagt André Sturmeit. Die Polizei hofft nun, die Tat durch die Zeugenaussagen bald aufklären zu können.