Off Road Kids kommen nach Frankfurt

Bestmögliche Perspektiven schaffen

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Die bundesweit tätige Hilfsorganisation für Straßenkinder und entkoppelte junge Menschen Off Road Kids eröffnet ihren fünften Standort. Ab Januar soll es nahe der Konstablerwache losgehen. Mit dabei: große Ziele und Visionen für Frankfurt.

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2500 – so viele Kinder und Jugendliche geraten jährlich in Deutschland, zumindest zeitweise, auf die Straße. Das Deutsche Jugendinstitut spricht sogar von 7000. Beunruhigende Zahlen, bedenkt man, wie hoch die Dunkelziffer ist. Denn vielen der sogenannten „Sofahopper“, also jungen Menschen, die bei Bekannten Unterschlupf auf dem Sofa finden und sich so durchschlagen, sei nicht bewusst, wie nahe sie an der Obdachlosigkeit stünden, erklärt Markus Seidel, der Stiftungsvorstand. Die Situation stimme die Betroffenen zwar kurzfristig verzweifelt, doch verkennen viele die Prekarität ihrer Lage. Um jene vor der drohenden und andere vor der bestehenden Obdachlosigkeit zu bewahren, hat sich die Stiftung Off Road Kids gegründet. Die primär durch Spenden finanzierte Hilfsorganisation ist das einzig bundesweit agierende Netzwerk und besteht inzwischen seit 25 Jahren. Ihr Ziel ist es, jungen Obdachlose, Ausreißern und Straßenkindern die bestmöglichste Lebensperspektive zu geben.

Nach Berlin, Dortmund, Köln und Hamburg kommt nun auch eine Streetwork-Station nach Frankfurt. Lange habe die Stadt eher einen Durchreisecharakter gehabt und man wenig Bedarf gesehen. Doch inzwischen habe man festgestellt, dass Frankfurt ein großes und das Rhein-Main-Gebiet ein noch größeres Aufkommen habe. Die Räumlichkeiten an der Konstablerwache habe man dafür bewusst gewählt. „Wir wollen besonders diejenigen erreichen, die noch gar nicht obdachlos sind. Umso früher wir helfen, umso besser die Zukunftsperspektive. Ein Gang in das Bahnhofsviertel wäre da sicherlich der falsche Weg“, erklärt Markus Seidel. Dem stimmt auch Dvora Leguy, die die Leitung der Station übernehmen wird, zu: „Wir wollen weniger Drogenarbeit leisten. Da ist Frankfurt schon gut aufgestellt. Es geht eher darum, den Zulauf dorthin zu verhindern.“ Das ist auch der Grund, warum die Räumlichkeiten doppelt so groß wie benötigt sind. Neben dem Beratungsangebot wird dort zusätzlich das PREJOB-Programm integriert. Das bedeutet: individuelle Beschulung mit sozialpädagogischer Begleitung, um den Sprung in die Berufsausbildung zu ermöglichen. 20 bis 30 Plätze soll es geben.

Die offizielle Eröffnung der Station an der Konstablerwache ist am 2. Januar, geholfen wird aber jetzt schon. Und auch Frankfurter Bürger helfen bereits mit: Der Lions-Club Frankfurt Palmengarten spendete den kompletten Erlös des diesjährigen Weihnachtskalenderverkaufs und konnte so über 10.000 Euro überreichen. Ziel für das kommende Jahr ist es, etwa hundert Jugendliche von der Straße, zurück in die Gesellschaft zu holen und ihnen eine bestmögliche Perspektive zu schaffen.


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