Youssou N'Dour ist Botschafter der UNICEF und gründete die "Fondation Youssou N'Dour" zur Unterstützung der Kinder im Senegal, und den "United Nations Youssou N'Dour Fund" zur Bekämpfung von Malaria. Im Jahr 20bekleidete er seine erste Filmrolle: In Michael Adepts Sklavendrama Amazing Grace um den Gegner des Sklavenhandels William Wilberforce sieht man ihn in der Rolle des Olaudah Quiano neben Ioan Gruffudd, Albert Finnes und Rufus Sewell.
Schon mit Nothing's In Vain (2002) begann Youssou N'Dour seine Reise in die Traditionen des Senegal. Traditionelle Rhythmen führten die Hörer tief in das Land des Musikers, der für das Album auch auf traditionelles Instrumentarium wie Kora, Riti und Balafon zurückgriff. Mit "Rokku Mi Rokka" erscheint nun, nach dem Grammy-prämierten Egypt (2004), bereits der dritte Teil eines Trips, der die wundervolle Musik des Senegal offenbart und gerade den Europäern völlig neue Perspektiven auf Musik und Kontinent ermöglicht.
"Rokku Mi Rokka" schließt direkt an die Vorgänger an, doch wo Egypt sich der Spiritualität, dem Islam und der Bruderschaft der Muriden widmete, bestimmen hier geografische Aspekte die Einflüsse auf die Musik. "Die Musik und die Inspiration für dieses Album kommen aus dem Norden, aus der Wüste, aus jenen Regionen des Senegals, die an Mali und Mauretanien angrenzen. Sowohl die Bewohner dieser Länder, als auch die Menschen aus Zentral-Senegal können diese Musik verstehen", so der 1959 in Dakar geborene Youssou N'Dour.
In "Rokku Mi Rokka" kulminiert die Erfahrung aus über 25 Jahren, in denen Youssou N'Dour die Musik, und besonders die Musik Afrikas ein gutes Stück voran gebracht hat. Als "Botschafter" des mbalax (sprich: Malach), einer poporientierten Variante senegalesischer Musik, welche senegalesische griot-Perkussion und Lobgesänge mit afro-kubanischen Arrangements vermengen, schuf er weltweites Interesse für afrikanische Musik weit über die Grenzen des Kontinents hinaus. "Manche Leute denken, das die Senegalesische Musik automatisch mbalax meint, ein Begriff aus dem Wolof, der wichtigsten Sprache im Senegal, die jeder spricht. Aber dies ist nicht der einzige Musikstil ist, den wir haben. Es gibt eine Vielzahl an Rhythmen und Klängen, und als ich begann, dieses Album zu schreiben, wollte ich verschiedene Einflüsse verwenden. So wird man ein bißchen Blues auf "Rokku Mi Rokka" hören, ein bißchen Reggae und ein bißchen kubanische Musik. In Afrika lieben wir diese Genres, denn wir hören die Rhythmen und fühlen, dass es unsere sind, die Afrika aber vor langer Zeit mit den Sklaven verlassen haben. "Rokku Mi Rokka" heißt: 'Gibst du mir etwas, geb ich dir etwas', und das ist zugleich die Botschaft des Albums: wir haben viel von der hochentwickelten Welt bekommen, aber denkt dran, dass wir auch viel gegeben haben."
Die musikalische Faszination von "Rokku Mi Rokka" dürfte weit über die Region hinausgehen, denn in der Tat ist die Senegalesische Musik den europäischen Hörgewohnheiten nicht ganz fremd. "Rokku Mi Rokka" enthält eine ganze Reihe von Songs, deren Eingängigkeit auch das europäische Ohr fesseln wird. Etwa der Opener "4-4-44" oder "Pullo Ardo", ein aufmunternder Uptempo-Song, oder "Dabbaax", mit der beinah karibisch anmutenden Gitarrenlinie. Trotzdem ist es natürlich die faszinierende Welt Afrikas und des Senegals im Besonderen, die den speziellen Reiz "Rokku Mi Rokkas" ausmacht. In "Rokku Mi Rokka" offenbart sich die die vielfältige Schönheit des Senegals, zum Beispiel im tanzenden "Létt Ma", im schönen "Baay Faal" oder im fließenden "Tukki".
Als Single wird "Wake Up" ausgekoppelt werden, jener Song auf dem Album, der sich leichtfüßig der europäischen bzw. anglo-amerikanischen Poplandschaft nähert und als Featuring Artist eine langjährige Freundin Youssou N'Dours an das Mikrophon holt: Neneh Cherry. War sie schon 1994 die wunderbare Duettpartnerin in N'Dours bisher größtem Welt-Erfolg Seven Seconds, steuert sie hier die einzigen englischsprachigen Raps des Albums bei. Und gerade "Wake Up" zeigt, wie hervorragend die Verbindung von westlicher Popmusik und traditionellen Harmonien der Senegalesischen Musik funktioniert. Denn "Wake Up" ist ein Popsong im besten Sinne - mitreißend, groovy und voller Leidenschaft. "Wir wollten kein zweites Seven Seconds machen", wirft Youssou ein. "Dieser Song ist sehr viel afrikanischer angelegt und enthält unsere Instrumente, etwa eine Kora. Neneh liebte den Vibe, den wir hatten. Wir kommen vom selben Kontinent und haben eine gemeinsame Botschaft."
"Rokku Mi Rokka" ist das dritte Youssou N'Dour -Album, das bei Nonesuch Records erscheint. 2002 erschien "Coono du reer (Nothing's In Vain)" und 2004 einer seiner größten internationalen Erfolge, "Egypt". Es erhielt neben dem Grammy einen englischen MOBO (Music of Black Origin)-Award, und einen BBC Radio 3 Award For World Music. Mojo, Daily Telegraph, Observer, Sunday Times, Financial Times, fRoots und viele andere Zeitschriften wählten das "Egypt" zum Album des Jahres. Man wird sehen, wohin es Youssou N'Dour mit "Rokku Mi Rokka" bringt.