Auf 2200 Quadratmetern ist auf dem Messegelände nun alles vereint, was der Sicherheit dient. Polizei, Feuerwehr und Sanitäter arbeiten im neuen Operation & Security Center Hand in Hand unter einem Dach.
Christina Weber /
An wen wendet sich eine schwangere Ausstellerin auf der Messe, die plötzlich Schmerzen im Bauch bekommt? Oder ein Besucher, dessen Geldbeutel geklaut wurde. Was tun, wenn der Mann neben einem plötzlich umkippt? Die Antwort ist ab jetzt ganz einfach: Ab ins Operation & Security Center (OSC). Denn auf 2200 Quadratmetern befinden sich hier nun neben der Leitstelle der Messe, auch Polizei, Feuerwehr, Sicherheitsdienst sowie die Betriebsärztin und der betriebliche Brandschutz. Damit ist endlich alles unter einem Dach, was der Sicherheit dient. Das erleichtere die Organisation erheblich und verkürze die Kommunikationswege, sagt Messechef Uwe Behm. „Wir haben damit einen Maßstab gesetzt, den es weltweit so noch nicht gibt“, verkündete er stolz bei der Vorstellung am Donnerstag. Das neue Gebäude, das neben der Halle 4 seinen Platz gefunden hat, wurde im August 2014 fertig gestellt. 4,9 Millionen Euro kostete das Projekt.
Das Herzstück ist die Kommandozentrale. Hier sitzen Vertreter der einzelnen Stellen, können über Monitoren die Lage auf dem Gelände kontrollieren und sich mit ihrer jeweiligen Dienststelle in Verbindung setzen. Der Raum ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr besetzt. Während großer Messen arbeiten hier täglich neun bis zehn Mitarbeiter. Jeden Morgen versammelt der Leiter des OSC, Frank Richard, sie zu einem Meeting. Dann werden die wichtigsten Fragen des Tages geklärt. Etwa: Was war am Vortag los? Was ist heute zu erwarten? Gibt es prominente Gäste, die besondere Sicherheitsvorkehrungen brauchen? Auch das Wetter wird genau im Augen behalten, um etwa Pavillons im Notfall rechtzeitig abbauen zu können. „Viele nehmen Sicherheit als Selbstverständlichkeit hin, das ist sie aber nicht“, begründet Messechef Behm die Notwendigkeit des OSC.
Wie viel getan werden muss, um die Sicherheit auf der Messe zu garantieren, zeigen die Zahlen. Allein die Sanitäter zählen pro Jahr rund 10.000 Hilferufe auf dem Messegelände. Da ist alles dabei, vom Pflaster bis zum Schlaganfall. In die Sanitätsstationen – neben der im OSC gibt es auch eine in Halle 8, sowie bei Konzerten eine in der Nähe der Festhalle – kommen pro Messetag rund 120 Menschen. Mal mit größeren, mal mit kleineren Anliegen. Vorbereitet ist man hier auf alles. Für Schwangere steht ein Ultraschallgerät bereit und sogar ein Minilabor gibt es. Hier können beispielsweise Urinproben genommen werden. „Es kommt oft vor, dass Hostessen Blasenentzündungen haben, dann können wir das hier testen“, erklärt OSC-Leiter Richard. Warum die Damen häufig mit solchen Probleme zur Arbeit kommen, begründet er nicht. Vielleicht liegst's ja an den kurzen Röcken...