Es sollte ein luxuriöser Westhafen-Spa werden, das war 2011. Seither macht der Karpfenweg 26 als von Sprayern dekorierte Ruine von sich reden. Doch es naht Hoffnung und ein neues Nutzungskonzept.
Nicole Brevoord /
Luxuriöses Wohnen mit einer Marina in der Nähe – da klang das Konzept, auf der Mole am Westhafen einen Spa zu errichten, wie eine ideale Geschäftsidee. Die City Works Planungs GmbH hatte im Jahr 2011 noch vollmundig das Konzept präsentiert. Von einem beheizten sechs mal zwanzig Meter großen Dachpool, drei saunen und einem Fitnesscenter sowie einem gesundheitsorientierten Restaurant im ersten Obergeschoss war die Rede gewesen. Der Clou des 980 Quadratmeter großen Spas sollte das Valet Parking sein. Die Gäste hätten zum Parken also den Schlüssel ans Personal gegeben, das das Auto dann andernorts abstellt und bei Bedarf wieder vorfährt, weil es für Parkplätze an der Mole nicht genügend Fläche gab. Doch passiert ist seither wenig, wie ein Mahnmal steht nun eine Bauruine an der exponierten Mole. Im Herbst 2013 wurden zuletzt Arbeiter auf der Baustelle im Karpfenweg gesichtet. Zum Unmut der Anwohner und des Ortsbeirats, der sich zuletzt darum bemühte, den Rohbau doch wenigstens von Künstlern aufhübschen zu lassen, damit er nicht so den Blick auf den Westhafen verschandele. Die Sprüche „Auf die Barrikaden“ und „Stadt für alle“, die Sprayer darauf malten, waren damit sicher nicht gemeint.
Doch jetzt kommt Hoffnung auf. Das Grundstück soll im September 2015 den Eigentümer gewechselt haben, heißt es beim Stadtplanungsamt. Dort weiß man auch zu berichten, dass es vonseiten der Anwohner auch schon Befürchtungen gegeben habe, dass dort ein Club oder gar ein Puff eröffnen werde, was sich mit Blick auf den Bebauungsplan ebenso erübrigte, wie die Idee, an der Stelle Wohnungen zu bauen. Der Bebauungsplan sehe eine eher touristische Nutzung vor, keine Vergnügungsstätte. Im März sei ein Bauantrag positiv beschieden worden, in dem von einer Schank- und Speisewirtschaft die Rede sowie einem Beherbergungsbetrieb mit zwei Stellplätzen die Rede ist. Und einen solchen Bauantrag erwirbt man ja nur, wenn man auch vorhat, etwas zu bauen. Wer weiß? Vielleicht nimmt das Drama um die Bauruine bald ja doch ein positives Ende.